Im Zentrum der 28. Ausgabe stehen Bilder aus der Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz», welche die Kurzfilmtage zu sechs Programmblöcken über aktuelle Themen wie Objektifizierung oder Machtgefällen inspiriert haben. Vier weitere Programme widmen sich dem Land im Fokus: Ägypten und zwei Programme der Person im Fokus: Vytautas Katkus – einmal zu seiner Arbeit als Regisseur, einmal als Kameramann. Traditionsgemäss sind die Kurzfilmtage vorher am ZFF mit einem eigenen Programm zu Gast.
28. Internationale Kurzfilmtage Winterthur
- Publiziert am 21. September 2024
Kurzfilmtage am ZFF
Im Rahmen der langjährigen Festival-Partnerschaft mit dem ZFF steuern die Kurzfilmtage auch dieses Jahr ein Kurzfilm-Programm bei mit #BigCityLife: Fünf Kurzfilme aus Toronto, Brasilien oder einer fiktiven Nachbildung von Manhattan: In «Wildmen of the Greater Toronto Area» (Solmund MacPherson, CA 2023) verzichten die Bürger:innen Torontos auf ihre Persönlichkeit, um zu Tieren zu werden, und gründen eine Gesellschaft von Wildmenschen. In der sozialkritischen Mockumentary «Escasso / Scarce» (Clara Anastácia, Gabriela Gaia Meirelles, BRA 2022) lädt die Protagonistin Rose ein Filmteam ein, ihr Haus zu besichtigen, das gar nicht ihres ist. «22:47 Linie 34» (Michael Karrer, CH 2019) spielt um 22:47 Uhr in einem Bus irgendwo in einer Stadt. «Operation Jane Walk» (Leonhard Müllner, Robin Klengel, AT 2018) nutzt die detaillierte Nachbildung von Midtown Manhattan aus einem dystopischen Multiplayer-Shooter-Game für einen pazifistischen Stadtrundgang. Und in «Fantasma Neon / Neon Phantom» (Leonardo Martinelli, BRA 2021) träumt ein brasilianischer Essenslieferant von einem eigenen Motorrad – mitten in einem Musicalfilm.
Kurzfilmtage Trailer 2024: Hawaiian Memories
Der diesjährige Trailer ist der Hausband des Basler Hula Clubs gewidmet. Seit Jahrzehnten spielen dort die Hawaiian Memories jeden Dienstagabend hawaiianische Musik. Die Band lebt ihren Traum von Hawaii, einem Ort, den die Musiker selbst nie besucht haben. «Die Liebe zur Musik und die Sehnsucht nach Hawaii, kombiniert mit einem liebevoll eingerichteten Musikkeller, der an ein Filmset erinnert, haben mich tief bewegt. Ich wollte diesen besonderen Ort und die damit verbundenen Gefühle dokumentarisch für diesen Trailer festhalten», so die Dokumentarfilm-Regisseurin Julia Furer. 2022 gewann sie den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Bester Abschlussfilm nach einem Studium an der Zürcher Hochschule der Künste und der Hochschule Luzern – Design & Kunst. «Als die Corona-Pandemie ausbrach, schien es, als würde auch das soziale und kulturelle Leben zum Stillstand kommen. Konzerte, Bar- oder Theaterbesuche waren nicht mehr möglich. Man konnte nicht mehr ausgehen, und der Alltag wirkte eintönig und grau. Solche Orte wie der Club, die zeitlos wirkten und die Aussenwelt ausblendeten, inspirierten mich. Sie liessen die Träume weiterleben, trotz der schwierigen Umstände.»