Reduziert auf das Wesentliche – spannungsgeladenes, hoch konzentriertes Musikdrama mit Weltklassesängern. Mit Salome ist dem Theater St.Gallen ein unter die Haut gehender Opernabend gelungen.
Theater St.Gallen | Salome
Kritik
Vincent Lemaire hat eine bezwingende, den Blick genau auf das Wesentliche fokussierende Bühnenkonstruktion geschaffen, und Regisseur Vincent Boussard nutzt die begrenzte Fläche zum genau eingezirkelten, atemberaubend packend gestalteten Drama in der pervertierten Gesellschaft einer nicht genau definierten Zeit. Boussard gelingt eine plastische Zeichnung der Charaktere durch eine genaue Personenführung und den Verzicht auf von der Handlung ablenkende Statisten oder Requisiten. Kein geringerer als der Pariser Couturier Christian Lacroix zeichnet für die wunderschön gearbeiteten Kostüme mit den zauberhaften Stoffen (Firma Schläpfer/Bambula) verantwortlich. Wie die bulgarische Sopranistin Alex Penda mit ihren imponierenden stimmlichen und gestalterischen Ressourcen die Salome interpretiert, lässt den Atem stocken. »Ausführliche Kritik auf Oper-Aktuell
Fazit:
Mit der Besetzung der schwierigen Hauptpartien durch die vier Weltklassekünstler Penda, Schnaut, Gantner, Conrad und der konzentrierten und stringenten szenischen und musikalischen Realisierung ist dem Theater St.Gallen ein unter die Haut gehender, spannungsgeladener Opernabend gelungen.
Kaspar Sannemann