Die Königin der Nacht ein traumatisiertes Wesen das gerne mal zu tief ins Glas schaut? Durchgelüftet und frisch verputzt präsentiert sich die Zauberflöte im Theater St. Gallen.
Theater St. Gallen | Die Zauberflöte
Kritik
Imposant und geheimnisvoll mutet zu Beginn die schwarz geflieste, riesige Mauer an, welche Friedrich Eggert auf die ansonsten leere Drehbühne gestellt hat. Geradezu mystisch fällt bläuliches Licht ein (die geniale Lichtgestaltung des Abends lag in den Händen von Andreas Enzler). Während die feierlichen Klänge der Ouvertüre einsetzen, beginnt sich die Mauer lautlos zu drehen, sie trennt Tamino und Pamina, scheint undurchdringlich. Doch es ist wie im richtigen Leben: Immer wenn man glaubt, es geht nicht mehr, geht irgendwo ein Türchen auf. Die Idee der sich öffnenden oder vorerst für die weitere Entwicklung zum Erwachsenwerden noch verschlossen bleibenden Türen ist sehr schlüssig und wird mit bestechender Akribie umgesetzt. Ausführliche Kritik auf oper-aktuell.info
Inhalt und Werk
Mozarts «Zauberflöte» hält sich seit über 200 Jahren in den Spitzenrankings der am häufigsten aufgeführten Opern weltweit. Die märchenhafte, wenn auch mit etlichen mehr oder weniger versteckten Hinweisen auf die Freimaurer versehene Handlung vermag «in die Zeiten hineinzuwirken und jeder Generation ein Gleichnis, einen Grundriss menschlicher Spannungen zu geben … » (Günther Rennert). Selbst Richard Wagner schrieb: «Die Quintessenz aller edelsten Blüten der Kunst scheint hier zu einer einzigen Blume vereint und verschmolzen zu sein. Welch ungezwungene und zugleich edle Popularität in jeder Melodie … ».