Eindringlich, zeitlos und mit grossem musikalisch-lyrischem Ausdruck thematisiert der Komponist Udo Zimmermann das Schicksal der Geschwister Scholl und ihrer Widerstandsgruppierung «Weisse Rose».
Theater Orchester Biel Solothurn | Weisse Rose
Die Geschwister Scholl
Unglaublich mutig waren sie, die jungen Leute um den 24-jährigen Hans Scholl und seine drei Jahre jüngere Schwester Sophie. Sie bildeten die «Weisse Rose», die sich gegen das Regime der Nationalsozialisten zur Wehr zu setzen versuchte. Anfang 1943 wurde das Geschwisterpaar in der Universität München beim Verteilen eines Flugblatts entdeckt und verhaftet. In einem Kurzprozess wurden sie zum Tod verurteilt und sogleich hingerichtet. Das ist über siebzig Jahre her, aber, wenn man sich in der Welt umsieht, von brennender Aktualität. Der Dresdner Komponist Udo Zimmermann schrieb 1968 eine Kammeroper über diesen Stoff; nach einer Überarbeitung 1986 ist das eindringliche Werk zu internationaler Wirkung gekommen. Zimmermanns Musik für eine Sängerin und einen Sänger sowie für ein Kammerensemble steht stilistisch ganz auf der Höhe ihrer Entstehungszeit, zeichnet sich aber durch eine besondere Kantabilität und eine ausgeprägte klangliche Sinnlichkeit aus. Inszeniert wird das Stück von Anna Drescher, die mit ihrem Konzept für diese Inszenierung den Europäischen Opernregie-Preis 2015 gewonnen hat.