Im Rahmen des Festivals HOW ARTISTS APPROACH WAR am Theater Neumarkt ist auch das «Zentrum für politische Schönheit» zu Gast, eine Gruppe politischer Aktionskünstler, die dem Rechtsrutsch unseres Landes entgegentreten will, zum Beispiel durch eine breit angelegte «Entköppelungsaktion».
Theater Neumarkt Zürich | Entköppeln
- Publiziert am 16. März 2016
Radikal neue Form des Theaters
Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) gehört zu den innovativsten Inkubatoren politischer Aktionskunst und steht für eine radikal neue Form des Theaters. Bei der Aktion im Theater am Neumarkt geht es darum, dem Rechtsrutsch der Schweiz entgegenzutreten, der nicht zuletzt durch rechtskonservative Führungsverantwortliche in mehreren renommierten Schweizer Medienhäusern vorangetrieben wurde: «Als prominentestes Beispiel kann die Amtseinsetzung Roger Köppels als Chefredaktor und Herausgeber der Weltwoche angesehen werden, der die Wochenzeitung in ein hassversprühendes Propagandablatt der SVP transformierte», so das «Amstblatt» des ZPS.
Die Schweiz vor dem Untergang retten
Gemäss der eidgenössischen Volksinitiative zur Verteidigung der Menschlichkeit‚ zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Schweizer (Durchsetzungsinitiative), kündigt das Zentrum für politische Schönheit die unverzügliche Deportation des Chefideologen Köppel an, Zitat: Titel wie «Kosovaren schlitzen Schweizer auf» oder «Kluge Deutsche, dumme Muslime», sowie die vorsätzliche Falschangabe «1 Million pro Flüchtling» sind ein klarer Verstoss gegen Art. 145 Abs. 2 StGB. Um die Schweiz vor dem drohenden Untergang zu retten, fordert das Zentrum für politische Schönheit die Öffentlichkeit dazu auf, Roger Köppel rechtskräftig zu verfluchen. «Ich habe selten ein solches politisches Voodoo gesehen», bekennt Peter Kastenmüller, Direktor des Theater Neumarkt. Er sei sehr gespannt. Es komme jetzt darauf an, diesem Geist den Garaus zu machen. «Roger Köppel verdient, politisch endlich ernst genommen zu werden», erklärt Philipp Ruch, der Schweizer Regisseur und künstlerischer Leiter des ZPS: «Köppel scheint seit seiner Kindheit nie richtig ernst genommen worden zu sein. Die höchste Form des Ernstnehmens ist der politische Exorzismus.»
Asche als Symbol
Das ZPS ist ein Zusammenschluss von etwa siebzig Aktionskünstlern und Kreativen unter der Leitung des Philosophen und Künstlers Philipp Ruch. Die Mitglieder definieren ihre Verbindung als eine Denkfabrik, die Menschenrechte mit Aktionskunst verbinden will. Ziel sei es, durch künstlerische Interventionen auf humanitäre Themen und den Schutz von Menschenleben aufmerksam zu machen. Genozide, Flüchtlingsbewegungen und politische Untätigkeit sind die bevorzugten Themen des ZPS. Erkennungsmerkmal der beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind mit Kohle geschwärzte Gesichter; die Asche soll als Symbol an untergegangene Hochkulturen gemahnen.