Das Theater Marie bringt mit SCHILTEN von Hermann Burger einen der bedeutendsten Schweizer Autoren zurück in unser Bewusstsein.
Diverse Aufführungen schweizweit.
Theater Marie | Schilten
Synopsis: “Schilten” ist der Schulbericht eines immer mehr in der Redundanz seiner Schulmeistersprache sich verirrenden und vereinsamenden Dorfschullehrers, dem von seinen Vorgesetzten “absurde Umtriebe” zur Last gelegt werden. Sein Rechtfertigungsschreiben ist ein ungehörter Hilfeschrei von abgründigem Humor. Peter Stirner, der sich Armin Schildknecht nennt, ist Lehrer in Schilten, einem abgelegenen Dörfchen in einem engen, nebelreichen Aargauer Tal. Das Schulhaus, in dem er seine “Einheitsförderklasse” unterrichtet, liegt direkt neben dem Friedhof. Schildknecht meint – da er sich dem Friedhof nicht entziehen kann- es gelinge ihm durch eine Flucht nach vorn, sich die Todesangst vom Leib zu halten, indem er alles, was mit dem Friedhof zu tun hat, genau beobachtet, studiert, bis in die kurioseste Konsequenz festhält und zum zentralen Unterrichtsthema macht. Statt sich jedoch auf diese Weise gegen die Friedhofschwermut zur Wehr zu setzen, gerät er immer tiefer in den Todessog, bis hinein in eine Todeshalluzination, wo zwischen Wahn und Wirklichkeit, zwischen Leben und Tod nicht mehr zu unterscheiden ist.
Zum Autor: Hermann Burger, geboren 1942 in Burg (AG), arbeitete nach seiner Dissertation über Paul Celan und der Habilitation mit einer Studie über zeitgenössische Schweizer Literatur u.a. als Privatdozent für Deutsche Literatur an der ETH Zürich. Für seine Bücher erhielt er zahlreiche Preise (u.a. Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis, Hölderlin-Preis, Ingeborg-Bachmann-Preis.) 1989 nahm sich Hermann Burger in Brunegg das Leben. Schilten war Burgers erster Roman, und erschien erstmals 1976.