Die Oberspielleiterin des Theater Konstanz Johanna Wehner inszeniert den Schweizer Nationalmythos um Wilhelm Tell als grosses Freiluftspektakel auf dem Münsterplatz. Wehner fokussiert Friedrich Schillers letztes Drama auf die Frage nach dem Widerstandsrecht und der Selbstbestimmung der Bevölkerung. Denn was war er eigentlich der Mann mit der Armbrust? Bewundernswerter Held oder einfach ein selbstverliebter Terrorist?
Theater Konstanz | Freilichtspetakel | Wilhelm Tell
Schweiz 1307: Drakonische Strafen, Zwangsarbeit und sexuelle Übergriffe gehören zur Tagesordnung. Tell schafft Abhilfe!
Die Geschichte
Der Bau einer habsburgischen Zwingburg kündigt drohend die Beendigung der alten Reichsfreiheit der Schweizer Kantone an. Die Bürger sollen dem auf einem Marktplatz aufgestellten Hut des Landvogts dieselbe Ehrerbietung erbringen wie seinem Besitzer. Widerstand in der Bevölkerung beginnt sich zu regen: Bei einer geheimen nächtlichen Versammlung auf dem Rütli gründen die Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden eine Eidgenossenschaft und schwören heilig die Vertreibung der Habsburger Tyrannen. Einzig Wilhelm Tell aus Uri schließt sich dem politischen Kampf nicht an. Er möchte Frieden und Ruhe für sich und seine Familie. Doch als Tell von Gessler gezwungen wird, den Pfeil gegen sein eigenes Kind zu richten, erkennt er, dass ein richtiges Leben im falschen keine Lösung ist.