URAUFFÜHRUNG: Einsamkeit, Ruhe, Unendlichkeit, gesprochene Musik und gesungene Sprache. Christoph Marthaler und Beat Furrer bringen ein leises und feines Kunstwerk auf die Bühne.
Theater Basel | Wüstenbuch
Die Wüste ist ein Ort des Fremden. Sie ist Sinnbild einer unfasslichen Leere, Metapher für den Tod und das Nichts und immer wieder Projektionsfläche für die Angst vor dem Verlust der Erinnerung. Zahlreiche Autoren haben sich mit dem Phänomen Wüste in ihren Texten auseinander gesetzt. Ingeborg Bachmanns dem «Todesarten-Projekt» entnommene «Wüstenbuch-Fragmente» sind hierfür eindrückliche Beispiele. Beat Furrer und Händl Klaus haben sie zu Teilen in den textlichen Entwurf ihres neuen Musiktheaters einfliessen lassen. Weitere Säulen des Librettos bilden ein von Händl Klaus neu geschriebener Text sowie Gedichte von Angel Valente, Nazim Hikmet und der alt-ägyptische Papyrus 3024, in dem ein Unbekannter seine Sehnsucht nach dem Tod niederschrieb. Der Papyrus wird in der neuen Übertragung von Jan Assmann verwendet, der in seinem Aufsehen erregenden Buch «Tod und Jenseits im Alten Ägypten» zahlreiche Totentexte sammelte und so einen entscheidenden Beitrag über das Verhältnis der Alten Ägypter zum Tod, über die Gleichzeitigkeit von Todesritual und vitaler Lebensfeier lieferte.
Inszenieren wird diese Uraufführung der Regisseur Christoph Marthaler, der bereits die letzten Musiktheaterwerke «Fama» (2005) und «invocation» (2003) von Beat Furrer szenisch umsetzte.
Eine Koproduktion des Theater Basel mit dem Klangforum Wien, den Berliner Festspielen Maerzmusik Berlin und den Wiener Festwochen.