«Schlaraffenland» zeigt eine ganz normale Wohlstandsfamilie, die sich ihrer Verstrickung mit dem globalen Kapitalismus stellen muss. Vorerst scheint alles perfekt, doch was bleibt, wenn die Schutzmauern fallen? Die Wut und die Verzweiflung darüber, dass man nicht viel tun kann?
Theater Basel I Schlaraffenland
Ein Schlaraffenland?
Das Land, das der Dramatiker Philipp Löhle in seinem neusten Stück entwirft, scheint genauso fantastisch zu funktionieren wie das «Schlaraffenland», das Wilhelm Grimm in seinem Märchen beschreibt.
Eine intakte und glückliche Familie sitzt zusammen an einer üppig gedeckten Tafel und isst gemeinsam zu Abend. Sie sprechen über ihre Luxusprobleme. Alles läuft wie am Schnürchen, bis zu jenem Zeitpunkt, als der Sohn eines Nachts unverhofft die Chance bekommt, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Dort sind mehrere schwarze Männer damit beschäftigt, den Gang der Geschichte – oder besser gesagt der Theatervorstellung – reibungslos am Laufen zu halten. Was folgt, ist die schmerzliche Einsicht, dass alles was die Familie konsumiert oder verbraucht, auf Kosten anderer mühsam hergestellt werden muss. Die Regisseurin Claudia Bauer bringt diese Komödie in opulenten Bildern und handgemachten Masken auf die Bühne.