Strindbergs sprung- und rauschhaftes «Traumspiel» fordert die Erfindungsgabe des Theaters heraus und ist damit bei der wunderbar verspielten Truppe «Far A Day Cage» an die richtige Stelle gelangt.
Theater Basel I Das Traumspiel
Zum Stück
Agnes, die Tochter des Gottes Indra, kommt auf die Welt, um zu erfahren, wie die Menschen sind. Auf ihrer symbolischen Wanderung durch das irdische Leben begegnen ihr menschliches Leid und Unglück, enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen: Der Offizier vertut sein Leben mit dem Warten auf seine Geliebte; im Advokat spiegeln sich alle irdischen Laster und Verbrechen, der Dichter verliert sich in den Träumen an eine bessere Welt. – Und auch wenn sich das Welträtsel nicht lösen lässt, findet sich in Agnes’ tiefem Mitleid vielleicht so etwas wie Sinn.
Hintergrund
1901, ein Jahr nach dem Erscheinen von Freuds Traumdeutung, schreibt Strindberg das Traumspiel. Er bricht mit allen Regeln des psychologischen, illusionistischen Theaters: Seine Dramaturgie der Bilder und Figuren, die assoziativ wie im Traum zusammen fliessen und sich stetig neu zusammen setzen, steht am Beginn des modernen Theaters.