Willkommen im Fünften Imperium, dem Reich der Vampire, die sich als oberstes Glied der Nahrungskette ein ganz besonderes Melkvieh herangezüchtet haben: den Menschen.
Theater Basel | Empire V
Verhängnisvolle Chance
Der arbeitslose russische Transportarbeiter Rama lässt sich auf ein riskantes Spiel ein: Für die Chance, der menschlichen Elite beizutreten, wird er zum Vampir. Eingetreten in die neue Welt bekommt der frischgebissene Vampir schon bald Unterricht in «Glamour» und «Diskurs», durchläuft seltsame Verköstigungsrituale und muss sich schrägen Prüfungen unterziehen. Ein rasanter Trip beginnt, der nur eine Droge kennt: das Blut, das in der High-Tech-Variante des 21. Jahrhunderts nichts anderes ist als längst immateriell gewordenes Geld. Regisseur Alexander Nerlich entwirft eine bizarr-verzauberte Gegenwelt, in der sich Spiel und Wirklichkeit von Level zu Level mehr ineinander verschachteln.
Russischer Kultroman
Viktor Pelewin gilt neben Vladimir Sorokin als einer der wichtigsten zeitgenössischen russischen Autoren, und er ist einer der meistgelesenen. «Empire V» ist eine aberwitzige Kapitalismusfarce und melancholische Sinnsuche zugleich. Zwischen Groteske, Satire und scharfsinnigem Denken, in der Tradition von Gogol und Bulgakov stehend, verschneidet Pelewin popkulturelle Bezüge unnachahmlich mit postmoderner Philosophie zu gesellschaftskritischer Pulp-Fiction.