In Ibsens «Wildente» erschafft sich eine Familie ihr eigenes Ersatz-Paradies. Doch plötzlich taucht einer auf, der die unbedingte Wahrheit ans Licht bringen will. Ein Stück zweier Extreme, mit einem Zuviel an Selbstbetrug und einem Zuviel an Wahrheit.
Theater Basel | Die Wildente
Eine norwegische Hell-Dunkel-Geschichte
Der norwegische Autor Henrik Ibsen führt hier so phantastisch und versponnen wie in keinem anderen Stück sein Thema der gnadenlosen Lebenslügen vor. Wie viel muss der Mensch sich vormachen, um zu überleben? Regisseurin dieser nordischen Hell-Dunkel-Geschichte ist Amélie Niermeyer, die nach «Wir sind noch einmal davongekommen» und «Biografie. Ein Spiel» zum dritten Mal am Theater Basel inszeniert.
Zum Stück – Lebenslügen aufdecken
Nicht leicht, nach siebzehn Jahren in das eigene Elternhaus zurückzukehren. Eigentlich schafft man das nur mit dem Vorsatz, über alles grosszügig hinwegzusehen. Aber Gregers hat das Gegenteil vor: Er möchte genau hinschauen und sich der Vergangenheit stellen, alles um der schönen Wahrheit willen. Ausgerechnet der alte Schulfreund Hjalmar, den Gregers nun wiedertrifft, muss als Objekt herhalten, sämtliche Lügen ans Licht zu holen. Doch Hjalmar hat sich längst mit Frau und Tochter seine kleine hermetische Welt geschaffen – so konkret, dass er selbst zum Jagen die eigenen vier Wände nicht mehr verlassen muss. Und mitten darin: Eine echte Wildente!