Auf der Bühne sieht man drei Fenster, hinter denen sich die grausige Geschichte des Sennentuntschi abspielt. Regisseur Elias Perrig setzt das (Kammer)Stück um drei Männer und eine lebendig gewordene Puppe auf eine für Zuschauer und Schauspieler herausfordernde Weise um.
Stadttheater Bern | Sennentuntschi
Eine alte Sage liegt dem Skandalstück aus den 70er Jahren zugrunde, bei dem eine Puppe sich für den Missbrauch, der an ihr betrieben wurde, fürchterlich rächt. Sexueller Notstand, Langeweile und ein langer Sommer abseits der Zivilisation sind die Gründe dafür, dass eines Abends drei Älpler in trunkenem Zustand aus einer Weinflasche, einer Mistgabel und einem alten Mantel eine primitive Puppe basteln, mit der sie allerlei obszöne Spässe veranstalten.
Zur Überraschung und Freude der Männer verwandelt sich das Sennentuntschi jedoch in eine „echte“ Frau, die brav alles mitmacht, was man von ihr verlangt. Da sie aber mit kaum anderem als niedersten Instinkten konfrontiert wird, agiert sie zunehmend noch roher als ihre drei Spiessgesellen. Deren sexuelle Versklavung ist nur ein Aspekt der Schreckensherrschaft der Puppe. Und als der Alpabzug naht, stellt sich das Problem, wohin mit dem Ding, das längst kein Ding mehr ist…