In der Jubiläumsausgabe entführen die St. Galler Festspiele mit Verdis Frühwerk «I due Foscari», inszeniert von Carlos Wagner, nach Venedig. Jonathan Lunn erarbeitet in der Kathedrale die Choreografie «Schweigerose», und das Konzertprogramm präsentiert hochkarätige Künstler der Alten Musik.
St. Galler Festspiele | Jubiläumsausgabe
- Publiziert am 24. Mai 2016
Oper auf dem Klosterhof
Giuseppe Verdis Oper «I due Foscari», die der Regisseur Carlos Wagner vor der Kathedrale inszeniert, handelt von der Doppelgesichtigkeit der mythisch verklärten Lagunenstadt, ihren strengen, repressiven Gesetzen und den geheimen Gerichtsverfahren. In «I due Foscari» bilden eine Intrige um Vater und Sohn, die zwei Foscari, und der Konflikt zwischen politischer Pflicht und persönlicher Neigung den Mittelpunkt eines verhängnisvollen Machtspiels. Bei den St.Galler Festspielen liegt dieses Venedig vor der nicht minder historisch aufgeladenen Kulisse am Klosterplatz, den Regisseur Carlos Wagner mit seinem Team dafür fluten wird. Das Bühnenbild ist angelegt als riesiges Wasserbecken mit hin- und herfahrenden Gondeln und einem Dogenpalast, der sich öffnen lässt und innen vergoldet ist.
Schweigerose–Tanz
Neben Opernraritäten ist der zeitgenössische Tanz ein fester Bestandteil der St.Galler Festspiele. Der britische Choreograf Jonathan Lunn erarbeitet in der Kathedrale die Choreografie «Schweigerose»,die sich mit dem Schweigegelübde auseinandersetzt. Die Sprache des Tanzes ermöglicht es, das Stillschweigen über Gesprochenes auszuloten und Imaginationsräume zu kreieren, die das Ungesagte auf eine andere, unmittelbarere Weise offenbar werden lassen. Die Tanzkompanie des Theaters St.Gallen wird musikalisch von Domorganist Willibald Guggenmos und dem auf Alte Musik spezialisierten Vokalensemble «thélème» begleitet.
Musikalische Brennpunkte
Das Konzertprogramm der 10. St.Galler Festspiele konzentriert sich auf das musikalische Erbe der Renaissance und des Barocks, eine Zeit musikalischer Extravaganzen und Experimente. Die Konzerte «Vivaldi und Dresden» und «Cappella Gabetta» stellen den venezianischen Violinvirtuosen Antonio Vivaldi in den Mittelpunkt. Mit «Musica a San Marco» tauchen die Zuhörer in die klangliche Raumwirkung der berühmten venezianischen Mehrchörigkeit ein. Abgerundet wird das Programm durch das Festkonzert mit Luigi Cherubinis «Requiem c-Moll»