Auch dieses Mal liess es sich Bundesrat Alain Berset nicht nehmen, die Schweizer Theaterpreise mit einer launigen Rede zu eröffnen. Geehrt wurden am 24. Mai 2018 im Pfauen in Zürich mit dem Schweizer Grand Prix Theater/Hans-Reinhart-Ring 2018 das Schaffhauser Theater Sgaramusch, für sein beharrliches Engagement im Kinder- und Jugendtheater. Begleitet wurde Verleihung von den lupfig-ironischen Klängen der Schweizer Kleinkunstpreisträgern 2018 «Les Petits Chanteurs à la Gueule de Bois».
Schweizer Theaterpreise 2018
Das Kinder-und Jugendtheater feiert: Der Schweizer Grand Prix Theater/ Hans-Reinhart-Ring 2018 geht an das Theater Sgaramusch.
Kein pädagogischer Zeigefinger
Gegründet wurde das Theater Sgaramusch 1982 von Urs Beeler. Seit über 20 Jahren leiten heute Nora Vonder Mühll und Stefan Colombo das professionelle Kinder- und Jugendtheater. Die beiden künstlerischen Leiter*innen und Schauspieler*innen bringen anregende Stücke ohne didaktischen Zeigefinger auf die Bühne, die auch für Erwachsene sehenswert sind. Beharrlichkeit und Kontinuität zeigen sie in immer neuen Ideen und haben gleichzeitig den Mut Stücke gegen den Mainstream zu kreieren. Mit dieser Auszeichnung wurde ihr langjähriges Schaffen honoriert und gleichzeitig auf die Wichtigkeit des Kinder- und Jugendtheaters in der Schweizer Theaterlandschaft hingewiesen werden. Dotiert ist der Schweizer Grand Prix Theater/Hans-Reinhart-Ring mit 100’000 Franken.
Fünf Theaterpreise für Vielfalt, Beharrlichkeit und Erfindergeist
Die weiteren fünf Theaterpreise gingen an das Festival «wildwuchs», als vorbildliches Beispiel für die Bedürfnisse von «Kultur inklusiv», an die Produktionsleiterin Gabi Bernetta, die seit 25 Jahren hinter den Kulissen Rahmenbedingungen schafft, die ein künstlerisches Arbeiten überhaupt erst möglich machen, an die Regisseurin und Theaterleiterin Anne Bisang, die sich seit 30 Jahren offensiv und emanzipiert für das Theater in der Westschweiz engagiert, an den Schauspieler und Regisseur Oscar Gómez Mata, der mit seiner «Compagnie l’Alakran» einen eigenen Regiestil zwischen Komik und Ernsthaftigkeit entwickelt hat und an den Musiktheater-Pionier Ruedi Häusermann, der mit Erfindergeist und der «Kapelle eidg. Moos» dem Ländler eine neue Bühne gab. Die Preissumme beträgt jeweils 30‘000 Franken für Einzelpersonen und 50‘000 Franken für Ensembles und Organisationen.