Ein Gespräch zwischen dem Dramaturg Claus Spahn und dem Komponisten Christian Jost über die Hintergründe der Aufführung. Ein Gespräch über einen Abend, den die feinfühlige Inszenierung von Nadja Loschk zu einem eindrücklichen Erlebnis macht.
Opernhaus Zürich I Gespräche | Oper «Rote Laterne»
Vier Ehefrauen
Die Oper «Rote Laterne» erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die als vierte und jüngste Gattin in eine traditionelle chinesische Familie verheiratet wird und dort an den rückständigen Verhältnissen zugrunde geht. Das Stück handelt von weiblichem Begehren und gesellschaftlichem Zwang, von Traumvisionen, emotionaler Selbstbestimmung, Herrschsucht, Missgunst, Eifersucht und Tod.
Christian Jost
Komponiert hat das Werk Christian Jost, der zu den gefragtesten Komponisten der Gegenwart zählt. Der in Berlin lebende Jost hat bereits sieben Werke für das Musiktheater geschrieben, unter anderem für die Komische Oper Berlin und die Vlaamse Opera Antwerpen. Seine Oper «Hamlet» wurde 2009 von Kritikern zur Uraufführung des Jahres gekürt. Jost, der sich mit den musikalischen Mitteln eines westlichen Komponisten einem fernöstlichen Sujet nähert, interessiert sich für die somnambule Atmosphäre, die bedrohlich fluktuierende Traumlogik und die fragilen, geheimnisvollen Charaktere, die der Stoff zu «Rote Laterne» entwickelt.