Der Schrei, mit dem das Stück endet, ist der Schrei der ganzen Menschheit. Ein Werk mit dem Potenzial, den Zuschauer in besonderer Weise zu ergreifen, ja zu verändern. Zimmermann verlangt – ganz bewusst – von allen Beteiligten das Unmögliche.
Opernhaus Zürich | Die Soldaten
Vergewaltigung, Mord und Selbstmord
Expressiv bis zum Schreiklang, ausserordentlich komplex, multimedial und nicht weniger als totales Theater: Bernd Alois Zimmermanns Oper «Die Soldaten» sprengt sämtliche Dimensionen. Zunächst als unaufführbar abgelehnt, erlebte die Oper 1965 ihre spektakuläre Uraufführung in Köln und gilt seither als eines der zentralen Werke des Musiktheaters im 20. Jahrhundert.
Zimmermann und Albrecht
Bernd Alois Zimmermann war einer der herausragenden deutschen Komponisten der musikalischen Avantgarde, der in der Auseinandersetzung mit der Neuen Musik zu einem eigenen Stil fand. Marc Albrecht dirigiert nun Zimmermanns Werk «Die Soldaten», eines der anspruchsvollsten Werke des Opernrepertoires: «Der totale Anspruch des Stückes an alle Künste, von denen ein maximales, multimediales Zusammengehen gefordert wird, ist eine grosse Herausforderung für jedes Opernhaus. Auch für das Orchester ist es eine extreme Aufgabe. Die Tempi sind wahnsinnig schnell notiert, fast wie bei Beethoven – masslos und visionär zugleich.»