Eine Nacht wie viele Nächte – in Tel Aviv oder anderswo: ein Ehepaar. Die Jahre sind vergangen, die Kinder aus dem Haus. Jona Popoch will in dieser Nacht alles ändern, sich und die Welt – seine Frau Leviva verlassen und neu beginnen. Ja, wofür hat man denn eigentlich gelebt? Was ist aus der Seele geworden, die man in der Kindheit noch so stark spürte? Ist das Leben und die Existenz nur Arbeit?
neuestheater.ch | Popoch - Die Arbeit des Lebens
Eine berührende und humorvolle Konfrontation mit den existentiellen Fragen des Menschseins und der ewigen Sehnsucht, noch mal etwas zu erleben.
Zum Stück
Jona und Leviva sind seit 30 Jahren verheiratet, die Kinder sind aus dem Haus, aus Begierde ist Gewohnheit, Routine, Erschöpfung durch das Leben geworden. Und Jona will weg, will seine Frau verlassen, denn «da draussen» warten doch so viele andere, jüngere Frauen, nur auf ihn. Er ist überdrüssig, er hat Angst vor der Eintönigkeit und zugleich Angst vor dem Neuen, wenn er denn wirklich fortginge. Diese Angst weiss Leviva zu nutzen. Am Tiefpunkt ihrer Auseinandersetzung mitten in der Nacht taucht der einsame Nachbar Gunkel auf. Schiebt sich in ihr Haus, zwischen sie, und gegen ihn, der wie der Spiegel einer anderen Not und Lächerlichkeit wirkt, verbünden sich die Eheleute wieder. Doch irgendwann wird Gunkel wieder gehen. Dabei beobachtet Levin die Alltäglichkeit, die Nöte und Sehnsüchte seiner Figuren immer mit einer grundlegenden Sympathie.
Der Autor
Hanoch Levin (1943 – 1999) wird zu den bedeutendsten Dramatikern Israels gezählt. In Frankreich und Polen viel gespielt, wird nun sein Gesamtwerk im Suhrkamp Verlag für den deutschen Sprachraum übersetzt. Seine mehr als vierzig Theaterstücke wollen der israelischen Gesellschaft kritisch den Spiegel vorhalten und sind gleichzeitig universeller Ausdruck der grundlegenden existenziellen Fragen des Menschseins. Mit feinem Humor konfrontiert er sein Publikum und berührt es gleichzeitig.