Dem «Tanz Luzerner Theater» ist der Coup gelungen, drei Choreographen mit internationaler Ausstrahlung für einen Abend verpflichten zu können. In allen drei Stücken leben die 68er wieder auf. Poetisch lautstark und liebesdurstig mit der Musik von The Doors, Johnny Cash und Van Morrison.
Luzerner Theater | Tanz 27: Roll 'n' Rock It!
Tanz als Werkzeug
Der Jüngste der drei, Fernando Hernando Magadan, sieht Tanz als Werkzeug, um dem Unbewussten auf die Spur zu kommen. Gemeinsam mit den Tänzern begibt er sich in der einzigen Uraufführung des Abends auf die Suche nach der Verkörperung des Verborgenen zu Musik von The Doors.
Selbstbefragung
Hände, die schlagen, winken, zucken, erstarren, verharren – schlichte, fast kindliche Bewegungen, gepaart mit extremer Virtuosität. Das von Marco Goecke choreographierte Solo «Äffi» zu Country Songs von Johnny Cash ist eine körperliche Selbstbefragung eines einzigen Tänzers. 2005 für das Stuttgarter Ballett entwickelt, tourt es inzwischen um die Welt und ist jetzt zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen.
menschliche Konstellationen
Johan Inger – einer der gefragtesten Choreographen der Tanzwelt – hat «I New Then» bis dato nur wenigen Tanzkompanien anvertraut. Umso erfreulicher ist es, dass das Stück in Luzern seine Schweizer Erstaufführung erleben wird. «I New Then» ist eine vor Witz sprühende Arbeit, in der vier Tänzerinnen und fünf Tänzer raffiniert menschliche Konstellationen in die Sprache des zeitgenössischen Tanzes über setzen und jedem Song von Van Morrison ein eigenes Gepräge geben.