Oper als Welttheater – nichts Geringeres schwebte Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss vor, als sie ihr Gemeinschaftsprojekt «Ariadne auf Naxos» in Angriff nahmen. Das Ziel war nicht neu, der Weg dahin schon.
Luzerner Theater | Ariadne auf Naxos
Hintergrund
Nach einer ersten Fassung (1912), die unter Verwendung von Molières Komödie «Le Bourgeois gentilhomme» (1670) Schauspiel, Tanz und Oper miteinander verband, entwickelten Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss aus aufführungspraktischen Gründen eine zweite Version (1916), die mit auskomponiertem Vorspiel und folgender Oper auf die Selbstreflexion der Gattung fokussiert.
Zum Stück
Im Hause eines reichen Mäzens werden letzte Vorbereitungen für eine illustre Opernvorstellung getroffen. Als der Komponist erfährt, dass seiner Musiktragödie «Ariadne auf Naxos» ein lustiges Nachspiel folgen soll, fürchtet er um die Wirkung seiner Schöpfung. Dann verkündet der Haushofmeister einen neuen Befehl seines Herrn: Um Zeit zu sparen, will man beide Werke gleichzeitig sehen. Fassungsloses Entsetzen hinter der Bühne. Wie sollen bloss Trauerspiel und Komödie in einem Stück zusammenfinden? Kurz darauf hebt sich der Vorhang: Ariadne, von ihrem Geliebten schnöde auf einer wüsten Insel ausgesetzt, erwartet nichts mehr als den Tod. Vergeblich versucht Zerbinetta gemeinsam mit ihren vier Freunden, die unglückliche Frau aufzuheitern und für das Leben zurückzugewinnen. Dann aber geschieht ein Wunder …