Die Basler Theatermacherin Corinne Maier setzt sich in ihrem jüngsten Stück mit dem geistigen Zustand unserer Zeit auseinander: Die Debatten im Netz sind immer hitziger und die Gräben politischer Differenzen immer tiefer. Haben wir verlernt, zu kommunizieren und Kompromisse zu finden?
Kaserne Basel | Corinne Maier | The end of the world as we know it
- Publiziert am 25. Mai 2018
Das Internet sollte die Welt demokratisieren und näher zusammenbringen. Was ist davon in unserer zunehmend gespaltenen Gesellschaft übrig geblieben?
Zum Stück
Anne Haug ist eine der tragenden Protagonistinnen in Corinne Maiers neuester Theaterarbeit «The end of the world as we know it». Ausgehend von der Arbeit des Historikers Jacob Burckhardt setzt sich das Stück mit dem politischen Zeitgeist auseinander. Dieser wird zunehmend von Netzdebatten und vorgefertigten Positionen bestimmt. Die Regisseurin und die Schauspieler*innen holen diese Texte vom Bildschirm auf die Bühne und erzeugen ein Wechselspiel der explosiven Dynamiken der elektronischen Meinungsbildung. Die vier Performer*innen hauen dabei die verschiedenen Meinungen dem Publikum und sich selber sprichwörtlich um die Ohren. Die Produktion von Plan C Performances ist in internationaler Koproduktion mit der Kaserne Basel, den Münchner Kammerspielen, den Sophiensälen Berlin, der Gessnerallee Zürich, dem Schlachthaus Theater Bern, dem Theater Tuchlaube Aarau und dem Verein «Burckhardt 1818-2018» entstanden.
Die Protagonistin
Anne Haug ging schon als junges Mädchen in eine Zirkusschule und studierte nach dem Abitur Schauspiel an der Universität der Künste in Berlin. Sie ist stets bestrebt, Schauspiel als gesellschaftlich relevante Kunstform zu benutzen, um eine Haltung zu Themen der Gegenwart einzunehmen und zu gestalten. Sie schafft eine besondere Verbindung von körperlicher Arbeit, die geprägt ist von der Disziplin der Zirkusartisten und dem Schauspiel. Der grenzüberschreitende Wille der Darstellerin, das klassische Repertoire mit konzeptionellen und performativen Möglichkeiten lebensnah zu erweitern, machen sie zu einer gefragten Protagonistin der unabhängigen Kinos und Bühnen der Gegenwart. Sie arbeitet im deutschsprachigen Raum mit den Wegbereiter*innen des neuen europäischen Films und Theaters, darunter Daniel Wild, Güzin Kar, Isabell Šuba, Maris Pfeiffer, Markus Welter, Nora Abdel-Maksoud, Sarah Blasskiewitz und Zino Wey.