«Der Chinese» ist ein ebenso groteskes wie witziges Zukunftsszenario einer scheinbar perfekten Gesellschaft. Eine Schweizer Musterfamilie lebt gesund, ökologisch, nachhaltig und glücklich – genau wie es der Staat vorschreibt. Doch die Kosten für den scheinbar perfekten Lebensstil sind hoch.
Der Chinese | Theater Orchester Biel Solothurn
Die Schweiz – einige Jahre in der Zukunft
Es herrscht allgemeiner Wohlstand, die Menschen sind glücklich. Sie leben nachhaltig, ernähren sich ausschliesslich biologisch und fühlen sich in ihrer ökologischen Idylle «reich beschenkt». Doch dieses perfekte Dasein hat seinen Preis: Die Europäische Union ist Vergangenheit, und die Grenzen wurden dicht gemacht. Seither sichert ein Zaun das Land, und jeder, der nicht willig ist, sich zu integrieren, wird ausgeschafft. Strenge Gesetze für eine nachhaltige und gesunde Lebensweise sowie eine Politik ganz im Zeichen von Familie und Natur sorgen für Ordnung. Kurzum: Die kleine Schweiz ist ein leuchtendes Beispiel für den Rest der Welt. So auch für das rückständige China, das ausgewählte Vertreter in Schweizer Familien schickt, um von dieser Insel der Glückseligen zu lernen.
Chinese bei Schweizer Musterfamilie
Einer dieser Vertreter ist Herr Ting, der in das Haus des Erfinders Alexander und seiner Frau Gwendolyn kommt, was die Musterfamilie – vor allem die Kinder Maria-Lara und Niclas – in helle Aufregung versetzt. Bei Fruchtsaft und Wellness-Food versucht Ting, die Geheimnisse der Schweiz zu entschlüsseln und stösst dabei zunehmend auf kleinere und grössere Abgründe. Doch Ting, in der Rolle des Kulturbotschafters seines Landes, wahrt zunächst die Fassung und verteilt höflich Geschenke. Allesamt aus Plastik! Die Kinder sind entzückt, die Mutter entsetzt. Und als der mit Smartphone, Kamera und Wachmacher-Pillen ausgestattete Ting sich auch noch für Alexanders geheime Erfindungen zu interessieren beginnt, gerät alles aus den Fugen. Die Grundfesten der Schweizer Ordnung sind in Gefahr! Am Ende bleibt nur eins: Der Chinese muss weg!