«Krebskaraoke», initiiert von Jonas Egloff und Emily Magorrian, ist ein Abend über die Neuentdeckung von alltäglichen Momenten wie Pflaumenkuchen-essen und Haare-waschen. Die Laiendarstellerinnen berichten von existenziellen Ängsten, aber auch von der unbändigen Lust am Leben.
Bühne Aarau | B'bühne | Krebskaraoke
Elf unfassbar starke Frauen singen und erzählen von einer Diagnose, die viele trifft und die man am liebsten vergisst.
Singen verbindet
Zwischen den Number One Hits der Musikgeschichte feiert «Krebskaraoke» das Leben anhand von geschenkten Zeichnungen, der zweitletzten Reise nach Barcelona, Glacegenuss trotz Laktose-Intoleranz und Glückwünschen durch das Spitalfenster hindurch. Warum trifft der Krebs gerade dich? «Krebskaraoke» findet auf diese Frage unzählige Antworten und entscheidet sich für keine. Das aus Interviews mit den Darstellerinnen entwickelte Stück sucht nach den Kraftquellen, die es braucht, um diese Diagnose auszuhalten und fragt, was passiert, wenn die Quellen versiegen. Krebs macht oft einsam – ein Karaokeabend verbindet.
Gegen das Schweigen
Die B’bühne hat die Inszenierung zusammen mit elf Frauen kreiert, die Krebs hatten oder Krebs haben. Gemeinsam bringen sie die Diagnose auf die Bühne und wollen dabei nicht schüchtern sein. Emily Magorrian, Regisseurin und Performerin aus Bern und selber Krebsüberlebende, leitet das Projekt zusammen mit Jonas Egloff. Sie sagt über die Motivation der Gruppe, «Krebskaraoke» zu realisieren: «Warum dieses Projekt speziell ist: Weil Krebs im Gespräch meistens mit ‹es wird alles wieder gut› beendet wird, damit wir nicht darüber sprechen müssen. Wir werden nicht die Mauer des Schweigens hinter diesem Satz sein. Wir werden die Explosion von Songs sein, die die Mauer des Schweigens sprengt.»
Text: Bühne Aarau