50 Tänzer:innen zwischen 20 und 86 interpretieren den «Sacre du Printemps»
- Publiziert am 18. Mai 2023
Mit drei Versionen von Igor Strawinskys Jahrhunderwerk feiert das Tanztheater Dritter Frühling sein 25-jähriges Bestehen.
Gegründet wurde das TT3F, wie es sich als Kürzel nennt, 1998 von Roger Nydegger und Meret Schlegel. Das als Verein organisierte Projekt entwickelte sich seither zu einem Produktionszentrum von generationenübergreifenden und professionell erarbeiteten Tanztheaterprojekten mit Menschen ab 60 Jahren. Roger Nydegger ist nicht nur der Gründer sonder auch der Künstlerische Leiter des TT3F.
Vom Skandal zum Klassiker
Das im Frühling 1913 im Théâtre des Champs-Elysées in Paris uraufgeführte Ballettstück «Le Sacre du Printemps» war ein Skandal. Die dissonante Komposition von Igor Strawinsky und die archaisch anmutenden Tänze von Vaslav Nijinsky versetzten das Pariser Publikum in Rage. Mittlerweile ist der Skandal zum Klassiker geworden. Doch der Bedeutung des Werkes tut dies keinen Abbruch, welches auch 110 Jahre später zu den drängenden Themen unserer Zeit Stellung bezieht. Zum 25-jährigen Jubiläum setzt sich das Tanztheater Dritter Frühling (TT3F) mit diesem Werk auseinander. Mit 50 älteren und jungen Tänzer:innen entstehen drei Interpretationen eines der ausgeprägtesten Werke der Tanzgeschichte, dessen Aspekte durch die jeweilige Zeit immer wieder neu verhandelt werden müssen, um aktuell zu bleiben. Was die Choreograf:innen und die Tanzenden auf die Bühne bringen, könnte unterschiedlicher nicht sein. Zur Musik, die längst mehrheitsfähig ist, suchen sie Antworten auf Fragen, in einer getanzten Dringlichkeit, mit der sie überraschen und berühren wollen.