So ähnlich wie ein Adventskalenders bescheren die «Altdorfer Dezembertage» den Urner*innen jeweils zahlreiche Kulturevents in der Weihnachtszeit. Zum Beispiel das Urner Krippenspiel von Heinrich Danoth – ein Klassiker der Urner Mundartliteratur.
18. Altdorfer Dezembertage | Urner Krippenspiel
- Publiziert am 19. Dezember 2017
Danoths Weihnachtsgeschichte ist auch nach 74 Jahren hochaktuell: Maria und Josef auf der Flucht vor dem Krieg.
Flüchtlinge, Asylant*innen, Imigrant*innen – auf der Suche nach einer Unterkunft
Värflüämeret! Hiä dr Herrgott, da dr Tyfel und dettä Zänzä. Zerret a dr wiä amä Wulläplätz.» Der arme Wegknecht Joder wird zum Spielball in einem irrwitzigen Wettstreit zwischen Gott und Teufel, gepiesackt obendrein von seiner Frau Zänzi. Am Heiligabend begegnen ihm im wilden Schneegestöber Maria und Josef auf der Flucht vor dem Krieg – Flüchtlinge, Asylanten, Immigranten, Fremde. Sie suchen eine Unterkunft, einen Ort, wo die Frau ihr Kind gebären kann. Joder ist hin- und hergerissen – «Miär isch ganz trimmlig.»
Stets aktuell
Eingeschneit im Meiental schrieb Danioth sein Krippenspiel im Oktober 1944, ein Stück Urner Mundartliteratur, das weit über den Kanton Uri hinaus bekannt ist. Die Marionettenbühne Gelb-Schwarz wurde 2004 zur Erhaltung von Heinrich Danioths Urner Krippenspiel und zur Pflege der Urner Marionettentradition gegründet. Auch heute, mehr als 70 Jahre später, hat Heinrich Danioths Urner Krippenspiel nichts an Brisanz verloren.