Paul Giger wurde für sein musikalisches Werk mit dem kantonalen Kulturpreis 2015 von Appenzell Ausserrhoden ausgezeichnet. art-tv.ch hat den Violinisten an seinem Wohnort in Rehetobel besucht.
PORTRAIT | PAUL GIGER | VIOLINIST
Von Klassik bis zum Zäuerli
Paul Giger ist 1952 in Herisau geboren und wohnt in Rehetobel. In jungen Jahren reiste er als Strassenmusiker durch Asien und absolvierte anschliessend ein Musikstudium in Winterthur und Bern. Während drei Jahren – von 1980 bis 1983 – war er Konzertmeister des Sinfonieorchesters St.Gallen, seither ist er freischaffender Künstler und arbeitet als Musiklehrer an der Kantonsschule Trogen. Sein Repertoire umfasst die verschiedensten Stilrichtungen vom Barock bis zur Moderne; weitere Schwerpunkte bilden Improvisation, Jazz und verschiedene Folkloretraditionen. Paul Giger ist vielseitig – und vieles gleichzeitig: Virtuose der Obertöne und Vierteltöne, Bachinterpret, Klangtüftler, Erforscher fremder harmonischer Skalen, Komponist weltlicher und geistlicher Werke, die einen Bogen schlagen zwischen abendländischer Spiritualität und östlichen Kulturen. Er ist aber auch Volksmusiker, dessen «schleenzige» Zäuerli niemanden kalt lassen.
Als Violinist und Komponist geschätzt
Paul Giger ist weit vernetzt, im In- und Ausland realisiert er mit namhaften Musikerinnen und Musikern Projekte. Den jüngsten Erfolg feierte er im Sommer 2014 an den St.Galler Festspielen mit der Musik zum Tanzstück «Ignis». Paul Giger ist als Violinist und Komponist sowohl in Fachkreisen wie im breiten Publikum sehr bekannt und geschätzt. Mit sechs CDs, allesamt beim Plattenlabel ECM herausgekommen, hat er sich ein internationales Renommee geschaffen. Von einer ganz persönlichen Seite war er kürzlich im Dokumentarfilm «Karma Shadub», gedreht von seinem Sohn Ramòn Giger, zu erleben.