Die Musikerin und Künstlerin Charlotte Hug weitet nicht nur gerne die Grenzen ihres Instrumentariums – Viola und Stimme – aus, sondern überschreitet auch die Linien zwischen den Disziplinen und setzt ihre Musik in einen Dialog mit Zeichnung, Video, Bewegung und Naturphänomenen.
Portrait I Charlotte Hug
Zwischen den Welten
Charlotte Hug bewegt sich gerne zwischen den Disziplinen, die Musik verbindet sie mit der bildenden Kunst, stellt ihre Arbeiten in Wechselwirkung mit Tänzern oder überträgt der Natur eine Rolle in ihren Kompositionen. Die Gezeiten des Meeres in Irland können ihre Arbeit ebenso beeinflussen wie ihre eigenen Zeichnungen, die von ihr entwickelten Son-Icons, anderen Musikern als lesbare Komposition dienen. Die Grenzen ihres eigenen Ausdruckes lotet sie immer wieder neu aus, entwickelt eine neue Bogentechnik, experimentiert mit der Mehrstimmigkeit der eigenen Stimme oder spielt sich durch einen Schlafentzug auch an die physischen Grenzen ihrer künstlerischen Möglichkeiten.
Austausch in den Zwischenräumen
Einerseits tritt Charlotte Hug häufig solo auf, andererseits arbeitet sie in regem Austausch mit anderen Künstlern, komponiert für Orchester und Ensembles, entwickelt Raum- und Bewegungskonzepte. Für das aktuelle Projekt «Hetero Topos» entwickelte sie eine Raumpartitur, die sie gemeinsam mit einem Streichquartett interpretiert.
Spezielle Orte
Hugs innovative musikalisch-visuelle solo Performances an speziellen Orten und ihre transdisziplinären Arbeiten sorgen international für Furore. Sie spielte u.a. im Stollen des Rhônegletschers, im unterirdischen ehemaligen Gefängnis house of detention in London, im halbgesprengten Bunker Humboldthain in Berlin, in den heissen, heilenden Quellen der Bäderstadt Baden oder dem Dockyard in Coph am Atlantischen Ozean in Irland. Eine weitere Station stellt das Pro Helvetia Atelier in Shanghai dar, wo Hug ihre Arbeiten nochmals in einen ganz neuen kulturellen Kontext stellen und die Tür zu einem neuen Zwischenraum aufstossen kann.