Der Regisseur Robert Carsen versetzt Humperdincks Märchenoper «Hänsel und Gretel» in die Weihnachtszeit. Dem harten Alltag der Kinder setzt er eine gefährlich verlockende Traumwelt entgegen. Der extreme Kontrast von härtester Armut und verschwenderischem Luxus, aber auch das gemeinsame Erwachsenwerden und füreinander einstehen der beiden Geschwister sind sind die zentralen Botschaften dieser Märchenoper, die vortrefflich in die Adventszeit passen.
Opernhaus Zürich | Hänsel und Gretel
Zum Fürchten gut und alles andere als besinnlich. Mörderische Weihnachten mit Hänsel und Gretel.
Erfolgreichste Märchenoper aller Zeiten
Mit Hänsel und Gretel schuf Engelbert Humperdinck die erfolgreichste Märchenoper aller Zeiten. Das berühmte Grimmsche Märchen, auf dem die Oper basiert, erzählt eine unheimliche Geschichte von einem verarmten Holzhacker und seiner Frau, die ihre Kinder im Wald loswerden wollen. Humperdinks Oper zeigt eine mildere und höchst fantasievolle Version: Auf ihrer Wanderung durch den tiefen Wald werden Hänsel und Gretel vom Sand- und vom Taumännchen begleitet, vierzehn Engel beschützen sie während der Nacht. Mit ihrem verlockenden Knusperhäuschen zieht die Hexe Rosina Leckermaul die Kinder an. Sie will Hänsel mästen und verspeisen. Doch Gretel wehrt sich listig, und es gelingt ihr, die Hexe in den brennenden Ofen zu stossen. Am Ende finden Hänsel und Gretel nicht nur ihre Eltern wieder, sondern sie erlösen auch die von der Hexe in Lebkuchen verwandelten Kinder.
Von Wagner geprägt
Humperdincks Märchenoper ist von der musikalischen Sprache Richard Wagners beeinflusst, der ihm stets als unerreichbares Vorbild galt. Viele Melodien und Texte gehen aber auch auf den volkstümlichen Ton zurück, so das bekannte Lied «Ein Männlein steht im Walde» oder der Abendsegen «Abends will ich schlafen gehn». Robert Carsen inszeniert das beliebte Märchen für die ganze Familie. In der Premiere waren Olga Kulchynska und Anna Stéphany als Geschwisterpaar zu erleben.