Wie ausserordentlich unterschiedlich, neu und spannend Wahrnehmungswelten sein können lässt uns die Kunst von Samuel Fried erfahren. Als Pianist weit gereist und im Kollektiv «Fluoressenz» mit Émilia Giudicelli auch in der audiovisuellen und performativen Kunst tätig zeigt das Porträt des Ausnahmetalents einmal mehr, dass Raster und Kategorisierungen in unserer heutigen Welt keine Gültigkeit mehr haben.
Fondation SUISA | Porträt | Samuel Fried
Sphärisch, experimentell und grenzenlos klingen die Welten, in die sich Samuel Fried musikalisch begibt und damit Zuhörer*innen weltweit begeistert.
Pianist und Sound Artist
Sound Artist Samuel Fried weist eine identitätsreiche und genreübergreifende Karriere auf. Als Pianist weltweit getourt lebt Fried in der Schweiz zwischen Zürich und Bannwil, und verzichtet auf jegliche klassische Kategorisierung sowohl in der Kunst als auch im Privaten. Das Experimentelle trifft bei Fried auf weitläufige Resonanz. Als Mitbegründer*in des «Arte Animi Piano Duo» mit Yuka Munehisa sowie des vielstimmigen und experimentellen «ensemble proton bern» für zeitgenössische Musik tritt Fried sowohl auf dem modernen Flügel, dem Hammerflügel, Cembalo und Klavichord auf, bespielt aber auch vielzählige elektronische Tasteninstrumente.
Komponist und Künstler
Kompositionen für Performance, Installation und Film gehören bei Fried ebenfalls zum Werk. So entstanden künstlerische Zusammenarbeiten mit renommierten Filmemacher*innen wie Jean-Luc Godard, Komponist*innen wie Beat Furrer, Hanspeter Kyburz oder Heinz Holliger, verschiedenen Ensembles und Musiker*innen wie dem Ensemble Contrechamps oder Christian Hilz. Gemeinsam mit Artist Persona Alina Mann entsteht parallel zur Musikkarriere ein vielseitiges Oeuvre an filmischen und installativen Arbeiten. Seit 2012 kreiert Fried im Kollektiv «Fluoressenz» mit Émilia Giudicelli Performances und choreografische Interventionen für renommierte Häuser wie u.a. das Theater Chur, das Tanzhaus Zürich, die Dampfzentrale Bern, den Südpol Luzern, und den Mousonturm Frankfurt. So entstand 2017 in Zusammenarbeit mit der bildenden Künstlerin Ayla Pierrot Arendt die 8-stündige polyfone Inszenierung «Routine – a documentation of real time» an der Gessnerallee Zürich nach einem Rechercheaufenthalt in Japan. Fried verbindet eine langjährige Beziehung mit Japan, wo Fried fast jährlich konzertiert. Nach Studien bei Pianist*innen Tomasz Herbut, Brigitte Meyer und Aleksandar Madzar an der Hochschule der Künste Bern, der Haute Ecole de Musique de Lausanne und dem Königlichen Konservatorium in Brüssel debütierte Fried als Solist mit der Südwestdeutschen Philharmonie, 2013, in der Carnegie Hall New York 2013, der Suntory Hall in Tokyo 2015, der Mariinsky Hall in St. Petersburg 2015 und der Opera City in Tokyo 2016.
Preise und Meisterkurse
Fried ist Gewinner zahlreicher internationaler Wettbewerbe und Stipendiat vieler Stiftungen und Preise. CD-Aufnahmen sind bei Musique Suisse, Harmonia Mundi und Kairos erschienen. Samuel Fried gibt Meisterkurse und Workshops in Europa, Japan und Amerika.