Das Bieler Musikwunder brachte nicht nur einen historischen Sieg für die Schweiz ein, sondern trug auch eine Botschaft für Liebe und Toleranz in die ganze Welt hinaus. In der Pressekonferenz überrascht Nemo mit einer Liebeserklärung an die Heimatstadt. In Biel gäbe es so viel Kreativität und es sei eine Stadt, die Menschen, die anders seien, liebe, sagte Nemo. Kritik ging an den ESC, der gewisse Haltungen überdenken müsse.
Die Schweiz gewinnt den ESC und England trifft keinen Ton
- Publiziert am 12. Mai 2024
Non-binäre Flagge
Neben der Schweizer Fahne präsentiert Nemo beim Opening auch die non-binäre Flagge. Nemo hat sie in den Saal reingeschmuggelt, denn eigentlich sind am ESC keine politischen Statements erlaubt (wobei wirklich politisch ist das ja nicht). So wurde angeblich anderen Besucher:innen, die diese Flagge während der Show präsentieren wollten, der Einlass nur erlaubt, wenn sie diese vor Betreten der Halle abgaben. Nemo dazu: «Ich finde, das ist eine Doppelmoral. Ich habe den Code gebrochen und gerettet. Vielleicht muss der ESC auch gerettet werden». Für Diversität stand auch der britische Sänger Olly Alexander, der das Vereinigte Königreich vertrat, leider aber kaum einen Ton traf und vom Publikum mit null Punkten abgestraft wurde.
ECS 2025 in der Schweiz
Traditionsgemäss trägt das Siegerland den nächsten Musikwettbewerb aus. Wo der ESC 2025 in der Schweiz stattfinden wird, ist noch unklar. Verantwortlich ist dafür die SRG. Der Wunsch von Nemo, dass die Show in Biel über die Bühne geht, wird kaum realisierbar sein. In der Pressekonferenz weisst Nemo dann auch selber auf ein Manko Biels hin. «Man hat mir gesagt, ein Austragungsort braucht etwa 10 000 Hotelbetten. Biel hat vielleicht 500», meint Nemo lachend. Und Nemo äussert noch einen weiteren Wunsch: Nemo will Bundesrat Beat Jans auf einen Kaffee treffen. Jans soll sich als Politiker dafür einsetzt, dass schweizweit in Pässen und anderen Dokumenten das dritte Geschlecht eingeführt wird. Bislang bestehen nur die Optionen Mann oder Frau. «Wir haben auf Deutsch kein drittes Gender. Ich möchte gerne mit ihm telefonieren, um das zu ändern», unterstrich Nemo seine Botschaft.