Das 33. «Davos Festival – Young Artists in Concert» steht unter dem Motto «Heute Ruhetag». Das Leitthema des Festivals ist direkt aus dem öffentlichen Alltag abgeleitet, denn die Ruhe ist Grundlage unseres Lebens und auch Grundlage der Musik. Es gibt Kompositionen, die aus der Ruhe heraus Gestalt annehmen oder in die Ruhe zurückführen. Deshalb begibt sich das Festival 2018 in Kur und verordnet den Besucher*innen sowie sich selbst unter dem Titel «Heute Ruhetag» unerwartete Inseln der Ruhe.
Davos Festival 2018 | Young Artists in Concert | Heute Ruhetag
- Publiziert am 31. Juli 2018
Geben Sie Ruhe!
«Composer in Residence» ist in diesem Jahr die junge bulgarische Komponistin Dobrinka Tabakova. Die äusserst vielseitige Komponistin schreibt Filmmusik, Musik für Tanzproduktionen und komponiert ebenso für Chor wie für kammermusikalische Besetzungen. Beim «Davos Festival» erklingt zur Festivaleröffnung am 4. August unter dem Titel «Ruh‘n, geben Sie Ruh‘n» im Hotel Schweizerhof ihr Streichseptett «Such Different Paths».
Radio Ruhe
Passend zum Festivalthema gibt es eine erste «Artist in Ruhe», Patricia Kopatchinskaja. Die Geigerin wird ihr Instrument schweigen lassen und als Moderatorin mit dem «Radio Ruhe» den ersten eigenen Festival Radiosender mit einem Studio auf der Schatzalp prägen. «Radio Ruhe» sendet auf einer speziellen Frequenz während der zwei Festivalwochen rund um die Uhr, zum grössten Teil «reinste Ruhe» und musikalische und mündliche Beiträge die auf die bedrohte und unbedingt zu schützende Ruhe als wertvolles Kulturgut aufmerksam machen.
An der Matratze horchen
Der Matratze als Alltagsgegenstand, auf dem wir rund ein Drittel unseres Lebens verbringen, widmet Leo Dick eine Kammeroper «Aus dem Leben einer Matratze bester Machart», die beim «Davos Festival» uraufgeführt wird. Der 1976 in Basel geborene Komponist Dick verschränkt in seiner audiovisuellen Vertonung von Tim Krohns Erzählband «Matratze bester Machart» die intime und die historisch-allegorische Dimension der Geschichten: Kammermusikalische Beiträge lösen elektroakustische Zuspielungen ab, kreuzen und überlagern sich.
Barock bis Zeitgenössisch
Neben Zeitgenössischem garantieren die Programme des «Davos Festival» auch in diesem Jahr wieder eine Vielfalt vom Barock (Johann Sebastian Bachs «Kunst der Fuge») über das klassische (Joseph Haydns «Sieben letzte Worte») und das klassisch-romantischen Repertoire bis hin zu herausragenden Werken der frühen Moderne. Jedes Konzertprogramm ist eigens für den jeweiligen Ort konzipiert. Zu den diesjährigen Ruhe- und Spielstätten in Davos und Umgebung gehören die Kirchen St. Johann, Frauenkirch und Monstein, das Berghotel Schatzalp, das Hotel Schweizerhof, das Krematorium, der Waldfriedhof, das Kirchner Museum, der Bahnhof Davos Platz, das KaffeeKlatsch, die Clavadeler Alp und andere. Der Hauptkonzertort befindet sich 2018 im Hotel Schweizerhof als Festival-Zentrum.
1 zu 1 Konzerte
Die beim vergangenen «Davos Festival» eingeführte Spielbox ermöglichte das exklusivste Konzerterlebnis: eine Künstler*in spielte für eine Besucher*in. In diesem Jahr wird die Spielbox zur Ruhebox: eine Musiker*in spielt für eine Zuhörer*in ruhige, beruhigende, bedächtige und langsame Klänge (täglich von 11 bis 12 Uhr auf dem Bubenbrunnenplatz. Konzertplätze, bzw. Einzelbehandlungen werden im Vorfeld als Reservation entgegengenommen. Auch spontanes Vorbeikommen ist möglich).
Über das «Davos Festival»
Das «Davos Festival» lädt seit 1986 besonders begabte junge Musiker*innen, die an der Schwelle zu vielversprechenden Karrieren stehen, für zwei Wochen nach Davos ein und stellt sie zu stets wechselnden Kammermusikformationen zusammen, die exklusive Konzertprogramme erarbeiten. Zum Festival 2018 reisen rund 70 Künstler*innen aus über 18 Ländern an. Berücksichtigt wurden bei der Auswahl der jungen Musiker*innendie ganze Bandbreite des «Jungseins»: von den erfahrenen und bereits «im Geschäft-sich-befindenden» Musiker*innen bis hin zu den allerjüngsten noch am Anfang stehenden Studierenden.