Das Schweizer Kindermuseum zeigt geschichtliche und aktuelle Entwicklungen rund um das Kind während der vergangenen dreihundert Jahre. Ausgestellt sind Objekte aus dem Kinderalltag, Spiele und Spielzeug, Lehrmittel aus Kindergarten und Schule sowie Kinderbücher.
Schweizer Kindermuseum | Baden | 300 Jahre Kinderkultur
- Publiziert am 30. September 2016
Was braucht ein Kind?
Es ist faszinierend zu sehen, wie Kinder in den verschiedenen Epochen gespielt, gelebt und gelernt haben. Auffallend ist der Wandel der Materialien und die zunehmend raffiniertere Technik, die in den Spielzeugen zur Anwendung kommt – sie folgen den Erfindungen in der Welt der Erwachsenen. Die Entwicklung innerhalb der Kinderkultur regt zum Nachdenken an und stellt die Besucher vor die Frage: Was brauchen unsere Kinder auf dem Weg in die Zukunft? Ergänzend zur klassischen Objektpräsentation in Glasvitrinen finden sich im Schweizer Kindermuseum Objekte zum Spielen, Entdecken und Experimentieren. Im Spielraum und in der Museumswerkstatt können die Besucher in Fantasie- und Zauberwelten eintauchen und beim Basteln und Malen eigene Werke schaffen. Gut möglich, dass manch ein Kind dabei die Zeit vergisst – was auch Erwachsenen passieren kann.
Hosensackmuseum
Jeweils von Oktober bis April bietet das Kindermuseum unter dem Titel «Spiel und Begegnung» ein vielseitiges Aktivitäten-Programm: Drechsler, Glasbläser und Zinngiesser zeigen ihre Fertigkeit, Dampfmaschinen und Eisenbahnen aus Blech werden vorgeführt, Zauber- und Figurentheatervorstellungen finden statt. Eine Besonderheit ist das «Hosensackmuseum»: Hier können Kinder eigene Werke oder Sammlungen ausstellen. Sie gestalten ihre Vitrine selbst. In diesem «Museum im Museum» begegnen sich fesselnde Kinderwelten auf kleinstem Raum.
Pioniergeist
Das Schweizer Kindermuseum nahm in den Jahren 1965 bis 1970 mit dem systematischen Aufbau einer kindheitsgeschichtlichen Studiensammlung seinen Anfang. Auf dieser Basis entwickelten die Initianten Sonja und Roger Kaysel das Konzept für ein lebendiges Kindermuseum, das 1985 dank der Gründung eines Fördervereins im städtischen Haus zum Schwert realisiert werden konnte. Eine grosszügige Schenkung ermöglichte im Jahr 2002 den Erwerb der Villa am Ländliweg 7 und erlaubte dem Museum die Übersiedlung in ein eigenes Gebäude.