In nur einem Monat hat das Komitee «Für eine nachhaltige Kulturpartnerschaft BL/BS» 28’400 Unterschriften gegen die Kündigung des Basler Kulturvertrags gesammelt. Ein klares Zeichen für das grosse Interesse der Bevölkerung an einem vielfältigen und qualitätsvollen Kulturangebot!
Petition für eine nachhaltige Kulturpartnerschaft BL/BS
- Publiziert am 20. November 2015
Regionale Verankerung, internationale Strahlkraft
Vertreterinnen und Vertreter aller fünfzehn Institutionen, die aus der Kulturvertragspauschale finanziert werden, haben am 11. November 2015 die Petition dem Regierungsrat und dem Grossen Rat Basel-Stadt und am 19. November 2015 dem Regierungsrat und dem Landrat Basel-Landschaft übergeben. Die Herkunft der 28’400 Unterschriften zeigt, dass Solidarität und Unterstützung für das Anliegen der Petition gleichermassen aus Basel-Stadt wie auch aus Basel-Landschaft kommen. Ebenso wird deutlich, dass die Kulturregion Basel eine Strahlkraft besitzt, die weit über die Kantonsgrenzen hinaus reicht: Die Unterschriften stammen etwa zu je einem Drittel aus dem Kanton Basel-Landschaft, dem Kanton Basel-Stadt und aus dem weiteren Umland – aber auch aus einigen Metropolen Europas, Asiens und Nordamerikas. Das Initiativkomitee hofft, dass die Regierungsräte, der Grosse Rat und der Landrat diese überwältigende Anzahl Unterschriften als deutliches Zeichen dafür erkennen, dass eine Fortführung der Kulturpartnerschaft zwischen den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt in der Bevölkerung breite Unterstützung findet. Zusammen mit der Petition wurde ein offener Brief der Kulturpreisträgerinnen und -preisträger BL/BS übergeben, der online von beachtlichen 4240 Personen mitunterzeichnet wurde.
Auch arttv.ch betroffen
Von der Sparwut des Kantons Basel-Landschaft ist auch arttv.ch betroffen. Aufgrund der Sparmassnahmen sieht sich der Kanton für das kommende Jahr gezwungen, die Leistungsvereinbarung mit arttv.ch zu sistieren. Dabei war der Kanton Basel-Landschaft der erste Schweizer Kanton, der vor zehn Jahren mit arttv.ch eine Leistungsvereinbarung einging, weil er erkannt hatte, dass die Kulturvermittlung ebenso wichtig ist wie die Kulturproduktion. Der damalige Kulturchef Niggi Ullrich hatte in dieser Hinsicht schweizweit Pionierarbeit geleistet. Anscheinend ist dieses globale Denken bei der neuen ad interim Leitung nicht mehr ausreichend vorhanden. Leidtragende dieses Umdenkens sind insbesondere die kleineren Basler Kulturinstitutionen, die sowieso nur über geringe Mittel für die Kulturvermittlung verfügen. Mit den grossen und renommierten Basler Kulturinstitutionen wird arttv.ch nun versuchen, direkte Leistungsvereinbarungen abzuschliessen. Hoffentlich ist sich die künftige Leitung von kulturelles.bl bewusst, dass die Kulturvermittlung ein fester Bestandteil der Kulturkette ist oder sein sollte.