Freizeit, Spass und sozialer Treffpunkt: Die Badi gehört wohl zu den wichtigsten Freizeiteinrichtungen des Sommers. Doch Baden im Fluss oder See, wie wir es heute kennen und lieben, ist bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit. Der öffentliche Sozialisationsraum unserer kurzen Sommer erzählt viele Geschichten.
Museum Sankturbanhof | Die Badi
60 Jahre Strandbad Sursee
Von den ersten Badehäusern an der Sure über geschlechtergetrennte Badeplätze am Sempachersee bis hin zu einem Ort für Lifestyle, Fitness und Körperkultur – die Badekultur in Sursee steht exemplarisch für die facettenreiche Geschichte der Badekultur im Wasserschloss Schweiz. Die Entwicklungen und politischen sowie gesellschaftlichen Debatten rund um den Bau und Betrieb von öffentlichen Badeanlagen legen offen: Um das öffentliche Baden wurde viel und engagiert gestritten und debattiert. Es ging um Hygiene, Sittlichkeit, Gefahren und Gesundheit. Um ein neues Lebensgefühl. Sorgsam beobachteten Behörden und die Kirche die Entwicklung. Zu unsittlich für die einen, zu gefährlich für die anderen ist das Flussbad an der Sure, ab 1921 die erste Badeanstalt in Sursee. Mitte der 20er Jahre verlagert sich das Baden an den See. Fortan schwimmen Frauen und Männer getrennt voneinander. Erst 1961 ersetzt ein gemischtgeschlechtliches Strandbad die bis dahin provisorischen Badeanstalten. Ganz im Sinne des Zeitgeistes ist der dazugehörende Parkplatz fast so gross wie die Anlage selbst. Heute sind Badeanstalten nicht mehr aus unserer Freizeitgesellschaft wegzudenken. Dabei stellen sich neue Fragen: Mit wem teilen wir den Lebensraum See, wie ist das Verhältnis von Natur, Wirtschaft und Freizeit? Die Ausstellung wird mit Werken von Christian Hartmann, Heidi Hostettler, huber.huber, Jeremias Bucher und Ursula Stalder ergänzt und erweitert.