In einer eindrucksvoll inszenierten Parade präsentiert die Ausstellung im Museum Rietberg Bronzekunst aus indischen Dörfern – rund 300 Figuren, die von Metallgiessern zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermutlich zu rituellen Zwecken angefertigt wurden.
Museum Rietberg | Streetparade der Götter
Alles Unikate
Die Exponate stammen alle aus Bastar, einem alten Fürstentum im heutigen Chhattisgarh, einem indischen Bundesstaat etwa von der Grösse der Schweiz. «Streetparade der Götter» wendet sich einem Gebiet zu, das noch heute mehrheitlich von tribalen Gesellschaften, «Adivasis» («Ureinwohnern»), bewohnt wird. Die Ausstellungsbesucher sehen und erleben eine überraschende Bilderwelt. Zu entdecken sind äusserst originelle, schöne, witzige, ästhetisch ungewöhnliche Objekte: Gesichter, die aus einer anderen Welt zu kommen scheinen, bewaffnete Reiter, als Göttinnen verkleidete Männer, Tänzer in Trance und schaukelnde Götter. Die kunstvollen Figuren – lauter Unikate – zeugen vom Einfallsreichtum der Metallgiesser. Neben dem ästhetischen Erlebnis erfahren die Besucher etwas über den kulturellen, rituellen und religiösen Kontext dieser Objekte.