Von der Taufe bis zur Fischzucht, vom Händewaschen bis zum Mühleantrieb: dem Wasser kam in der Kartause Ittingen eine herausragende Bedeutung zu. Symbolisch und real, reinigend und lebenspendend. Die Lebensgemeinschaft der Mönche wurde von einem komplexen und vielfältigen Wassersystem am Leben erhalten. Die grosse Menge an frischem Wasser ermöglichte ein florierendes Wirtschaftswesen, mit Angestellten, Landwirtschaft und Nutztieren.
Museum Ittingen | Wasser - Lebensader des Klosters
Zisterzienser und Wasseranlagen
Für seine ausgefeilten Wasseranlagen ist der Zisterzienserorden bekannt. Aufgrund ihrer Ansprüche an die Wasserversorgung bevorzugten sie für ihre Klostergründungen meist Tallagen. Dem Besucher der Kartause Ittingen begegnet das Thema Wasser auf vielfältige Weise. Beim Rundgang im Museum sind besonders auf den prächtigen Öfen viele Landschaftsdarstellungen mit Gewässern zu finden. Im Aussenraum sind verschiedene historische Brunnen vorhanden, so zum Beispiel der repräsentative Brunnen vor dem Restaurant, der vom heiligen Laurentius, dem Patron des Klosters, überragt wird. Diese Brunnen sind Zeugnisse einer mehrheitlich im Boden verborgenen, nur zum Teil bekannten und erhaltenen, historischen Wasser-Infrastruktur. Alte Pläne und Darstellungen geben Einblicke in die Wassernutzung in historischen Zeiten.
Wasser in Ittingen heute
Hotel und Restaurant werden heute, zeitgemässen Anforderungen entsprechend, aus dem öffentlichen Wassernetz gespiesen. Doch in den historischen Brunnen plätschert bis heute das Quellwasser ohne dass eine künstliche Druckerhöhung notwendig wäre. Regelmässige Kontrollen der Qualität gewährleisten, dass die Brunnen nicht mit Schildern „Kein Trinkwasser“ versehen werden müssen. Bis heute ist die Quelle auch eine wirtschaftlich relevante Ressource. Sie liefert das Wasser für die Gärtnerei, die Fischzucht und die Landwirtschaft.