«Rituale. Ein Reiseführer zum Leben» widmet sich den kleinen und grossen Ritualen, die uns sicher durch den Alltag begleiten. Die Ausstellung regt zur Auseinandersetzung mit Ritualen an, liefert aber auch das Rezept für neue Rituale.
Museum für Kommunikation | Rituale
Sicherheit und Macht
Definiert sind Rituale als oft unbewusste Handlungsabläufe mit symbolischer Bedeutung, die regelmässig wiederholt werden. Rituale dienen uns gleichsam als innere Reiseführer – und sie sind eine Form von Kommunikation. So regeln Interaktionsrituale zum Beispiel, wie wir uns anderen gegenüber verhalten. Rituale sind aber auch machtvolle Instrumente, um Emotionen und Wir-Gefühle zu erzeugen. Oder sie bieten Sicherheit und Stabilität: ihr standardisierter Ablauf gibt Halt und Orientierung, die Rituale helfen bei Ablösung, Übergang und Neuanfang.
Alltag und Tradition
Auf den ersten Blick scheinen die vielen gewohnten und wiederkehrenden Vorgänge, die wir täglich pflegen, unbedeutend. Sie erfüllen jedoch wichtige Funktionen und erleichtern das Zusammenleben in einer Gesellschaft. Die Gutenachtgeschichte hilft Kindern bei der Entwicklung ihrer Identität, ist für den Zusammenhalt wichtig und schafft Zugehörigkeit, ebenso wie das Lösen des neuesten «Tatort»-Falls in der Freundesrunde oder das gemeinsame Kaffeetrinken mit den Bürokollegen. Aber auch Traditionen spielen eine wichtige Rolle: Sie prägen unsere Identität und sind Teil unseres kulturellen Erbes. Schwingfest, Alpabzug oder Winzerfest gehören zum immateriellen Kulturerbe.