Schrebergärten im Wandel der Zeit: Ein einzigartiges Theaterprojekt in Zürich zeigt auf, wie in diesen städtischen Oasen die kleine und die grosse Welt aufeinander prallen
Morels letzter Sommer I Schrebergarten Pfingstweid
Abschied nehmen
1958 trifft das New Yorker Star-Mannequin Barbara Mullen in Klosters den Schweizer Skilehrer Fredi Morel. Es wird die Liebe ihres Lebens. Gemeinsam ziehen sie durch die grosse weite Welt, bis sie schliesslich ihr eigenes kleines Paradies in der Zürcher Pfingstweid finden. Der Schrebergarten wird 30 Jahre lang zu ihrer bunt bepflanzten Heimat. Nun werden die Morels von der grossen weiten Welt eingeholt. Bevor der Schrebergarten in Zürich West einem urbanen Park weichen muss, lud das Ehepaar zu einem letzten Grillabend ein: zu Wurst und Bier, mit Musik und poetisch-theatralen Zwischenspielen.
Fliessende Grenzen
«Abschied» ist denn auch das zentrale Thema dieser Inszenierung, in der die Grenzen zwischen Fiktion und Realität, zwischen Bühne, Publikum und Protagonisten verschwimmen. So kommen die Zuschauerinnen und Zuschauer in persönlichen Kontakt mit dem tatsächlich existierenden Ehepaar Morel und erfahren mehr über dessen wahre Geschichte. Profilierte Kulturschaffende aus dem In- und Ausland öffnen durch fiktive Elemente und künstlerische Verdichtung aber auch den Blick über den Schrebergartenzaun hinaus.