Der Thurgau ist landesweit als Mostindien bekannt. Was viele nicht wissen: Der Kanton gehört zu den Vorreitern der Schweizer Industrie. «Schreck & Schraube. Weltindustrie im Thurgau» greift diese andere Seite des Apfelkantons auf und zeigt, wie sich die Rhythmen und Mechanismen der Fabrikarbeit in den vergangenen 300 Jahren in unseren Alltag hineingeschraubt, wie sie Erwartungen und Fortschrittsglaube, aber auch Angst und Schrecken genährt haben – und zwar bis heute.
Historisches Museum Thurgau | Schreck & Schraube
Maschinen fressen Arbeitsplätze: Dieses Schreckgespenst ging schon zu Zeiten der Industrialisierung um.
Im Takt der Massenproduktion
Vor 300 Jahren beginnen die Menschen im Thurgau ihren Lebensrhythmus dem Takt der Massenproduktion anzupassen. Mit der Textilindustrie treten hiesige Unternehmen bereits im 17. Jahrhundert in den globalen Markt ein. Thurgauer Firmen wie Bernina, Saurer und Martini entfalten internationale Präsenz. Die Ausstellung zeigt den Thurgau als Labor der Weltindustrie. Tüftler und risikofreudige Unternehmer treiben den Fortschritt voran, und Arbeiter, Frauen oder Kinder tragen die Last endloser Arbeitstage im Dampf und Rauch. Die Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes oder vor neuen Technologien ist bis heute spürbar, genauso wie die Hoffnung auf Wohlstand und Sicherheit.
Spinning Jenny, Silicon Valley und Tesla
Aufsehenerregende Maschinen, reizvolle Textilien und einnehmende Geschichten erfüllen das Alte Zeughaus Frauenfeld mit dem Leben unseres industriellen Erbes. Das Publikum erlebt als schweizweite Einzigartigkeit die originalgetreue Spinning Jenny in Aktion und entdeckt, was Silicon Valley und Tesla mit der Thurgauer Industrie am Hut haben.