Sich mit bunten Farben ausprobieren, den eigenen kreativen Ausdruck finden und gemeinsam ein künstlerisches Projekt auf die Beine stellen. Über drei Jahre entstanden in der Tagesstätte der Stiftung Weidli Stans temporäre künstlerische Interventionen unter der Anleitung von Schweizer Kunstschaffenden. Ihr Austausch wurde zu einer bereichernden Erfahrung für alle Beteiligten. arttv stellt das engagierte und innovative Kulturprojekt vor, das im Herbst 2023 einen erfolgreichen Abschluss fand.
Gelebte Inklusion in der Stiftung Weidli Stans
Ein Jahr lang begleitete der Nidwaldner Künstler Adrian Gander aka Anoy in Workshops Menschen mit Beeinträchtigungen.
Die Stiftung Weidli Stans bietet erwachsenen Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Beeinträchtigung einen Ort der Arbeit und des Wohnens an. Die Tagesstätte verfügt über 40 Plätze und bietet ihren Klient:innen Angebote entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Entwicklungsmöglichkeiten.
Zusammen wachsen
Im dritten Kulturjahr der Stiftung Weidli Stans setzte Adrian Gander, aka Anoy, mit seinen künstlerischen Interventionen in Innen- und Aussenräumen neue Akzente. Die Zusammenarbeit innerhalb der Stiftung Weidli Stans mit Klient:innen sowie mit den Fachpersonen war extrem spannend. Diverse Oberstufen-Schulklassen aus dem Kanton Nidwalden, Jugendliche mit dem Ferienpass, die Gugge 1850, die Sportmittelschule Engelberg oder der 1. FC Hergiswil haben den Austausch via Graffiti in der Stiftung Weidli sehr geschätzt. Das Gesamtkunstwerk mit verschiedenen künstlerischen Interventionen in den Räumen und der Umgebung der Stiftung Weidli Stans konnte im November 2023 ein letztes Mal anlässlich der Finissage besichtigt werden.
Ein Rückblick
2019 schrieb die Stiftung Weidli Stans einen Wettbewerb für künstlerische Interventionen in ihrer Tagesstätte aus. Der Wettbewerb richtet sich an Kulturschaffende im Bereich bildende Kunst, Musik, Architektur, Gestaltung und Theater. Aus den eingereichten 48 Bewerbungen lud die Jury
daraufhin acht Künstlerinnen ein, ihre Projekte zu Intervention weiterzuentwickeln. Nach einem coronabedingten Unterbruch entschied sich die Jury im September 2020 in einer sorgfältigen Evaluation für drei sehr unterschiedliche Ansätze. Seit 2021 konnten die drei Kulturprojekte «wilderwald» der Zürcher Künstler Christine Bänninger & Peti Wiskemann, «UM_WEGE» der Innerschweizer Künstlerinnen Anna Gallati, Helen Bösch, Karin Schulthess und Katrin Wüthrich sowie die diesjährige Kunst-Aktion «Zusammen wachsen» in partizipativer Zusammenarbeit mit den Klient:innen des Weidli Stans und weiteren Interessierten vor Ort umgesetzt werden.