Die «fromme Industrie» – wie die Kirche im 19. Jahrhundert die Moral vermarktete.
Fram Museum | Fromme Industrie
Die Sonderausstellung im regionalen historischen Museum in Einsiedeln will überraschen, verblüffen.
Präsentiert sind in sechs Themen die populärsten Andachtsbilder und Bücher, die um die Jahrhundertwende in Einsiedeln hergestellt wurden.
Wie sind die Bilder gestaltet? Worum ging es in den Texten? Welche Gründe führten zu den ästhetischen Entscheidungen der Verlage? War es Kitsch, was in grossen Massen für ein breites Publikum produziert wurde? Was mit dem oft negativ behafteten Begriff «Kitsch» gemeint ist, zeigt sich in der Ausstellung als Ergebnis des Zusammenspiels von katholischer Kirchenpolitik und frühindustriell geprägter Gesellschaft.
Das Museum Fram gehört der Stiftung Kulturerbe Einsiedeln. Die Stiftung wurde 2003 gegründet. Ihr Ziel ist es, Kulturgut aus Einsiedeln und Umgebung zu sammeln, zu erforschen, zu pflegen und der Öffentlichkeit durch Ausstellungen zugänglich zu machen. 2007 hat die Stiftung Räumlichkeiten im Haus Fram erworben, um dort einen Museumsbetrieb einzurichten. 2010 erfolgte die Eröffnung.
Der Name des Museums leitet sich aus der Geschichte seines Standortes ab. «Fram» ist der Name des Gebäudes, in welchem sich das Museum befindet. Das Haus Fram wurde 1897 gebaut. Wenige Jahre vorher, 1892, war die Fram, das damals modernste Polarschiff der Welt, hergestellt worden. Die Erbauer des Gebäudes waren so beeindruckt, dass sie ihr neues Haus ebenfalls Fram nannten. Sicher spielte auch die Wortbedeutung eine Rolle, denn «fram» bedeutet auf norwegisch «vorwärts».