Für die Veranstaltungsreihe «Industriespionage» der Tourismusorganisation des Kantons Glarus öffnen traditionelle und innovative Glarner Unternehmen ihre Produktions- und Dienstleistungsstätten. Teilnehmenden der Führungen wird Einblick hinter die Kulissen gewährt. So können sie in Schwanden die Schätze des Glarner Wirtschaftsarchives entdecken und sich auf die Spuren von Glarner Kaufleuten begeben, die Kontakte auf der ganzen Welt pflegten.
Eine Spionage der besonderen Art
Bei den Führungen der «Industriespionage» besucht man nicht nur eine Ausstellung, sondern erlebt auch deren Making-of.
Das Glarner Wirtschaftsarchiv wurde 2002 gegründet. Es vereinigt die Archive der Textildruckereien Blumer, Streiff, Textil AG und der Firma Therma, sowie Privatarchive und Archivbestände weiterer Glarner Firmen. Die Archive enthalten Geschäftskorrespondenz, Finanzunterlagen, Muster-Bücher, Handdruck-Model, Geräte, Produkte und Pläne. Eine Fachbibliothek und das Online Archiv werden laufend ausgebaut und stehen zu Forschungszwecken zur Verfügung. Originale können auf Anfrage vor Ort besichtigt werden. Das Archiv organisiert in seinen Räumen laufend Ausstellungen zur Textilgeschichte und anderen wirtschaftlichen Themen. Zu den Archiv-Gebäuden gehört ein sorgfältig restaurierter Hänggi-Turm.
Unerwartete Wurzeln
Das Glarnertüechli ist weltweit bekannt und sein Pasley-Motiv findet sich heute auf Tassen, Babykleidern, Badetüchern und Portemonnaies. Glarner Firmen und Vereine verwenden es, um die Verbundenheit zu ihrem Kanton zu zeigen. Wussten Sie, dass es sich dabei um ein stilisiertes Palmblatt handelt, das seine Ursprünge im Kaschmir in Indien hat? Das Glarner Wirtschaftsarchiv nimmt Besuchende mit auf eine Reise ins 19. Jahrhundert, in eine Zeit, zu der Glarner Kaufleute um die ganze Welt reisten. Sie brachten Stoffe mit exotischen Motiven nach Hause, wo die Zeichner der grossen Textilfirmen Muster entwarfen, die dann in präziser Handarbeit auf Tücher gedruckt und in alle Welt verkauft wurden.