Wenn am 9. August 2025 Bässe und Beats die Luft über der Stadt Zürich erfüllen und Menschen aus aller Welt durch die Strassen der Zwinglistatt tanzen, feiert die Kirche mit. Beim 4. überkonfessionellen Raver-Gottesdienst der Zürcher Altstadtkirchen, organisiert vom Freundeskreis Grossmünster, verschmelzen in der Wasserkirche Groove und Gebet, Techno und Transzendenz, Tanz und Talar zu einem spirituellen Ausnahmezustand mitten im Street Parade-Trubel.
Die Kirche vibriert!
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Ein Format auf Überholspur
Bunt, laut, ausgelassen – aber auch sinnstiftend und tiefgründig: Das ist der Raver-Gottesdienst, der am Samstag, 9. August 2025, von 11.30 bis 12.15 Uhr, bereits zum vierten Mal stattfinden wird. Ein Format, das auf der Überholspur in Richtung Kultstatus unterwegs ist. An diesem Vormittag im August, kurz vor dem Start der Street Parade, wird die Wasserkirche zu einem vibrierenden Schmelztiegel von Glaube und Groove, von Loop und Liturgie. Was 2018 als mutiges Experiment begann, ist mittlerweile etabliert: Gegen 600 Menschen strömten im vergangenen Jahr vor dem Beginn der Street Parade in die Wasserkirche, um gemeinsam einen weiteren Raver-Gottesdienst zu zelebrieren. Friedlich, neugierig, offen. Auch in diesem Jahr ist alles angerichtet: Mit Fraumünsterpfarrer Johannes Block, dem Zürcher DJ David Suivez (davidsuivez.com) und einem Kirchenraum, der mit der Arche 2.0 eine eindrucksvolle Kulisse bietet. Den Dreiklang aus Wort, Musik und Bewegung vollendet Johanna Köb von ecstaticdance.ch. Sie wird mit ihrem Tanz Spiritualität in Bewegung übersetzen und einen Raum eröffnen, in dem der Rhythmus zur Andacht wird und sich ekstatische Leichtigkeit in Transzendenz verwandelt.
Olymp der göttlichen Partyzone
Wer am Street Parade-Samstag seinen Fuss in die Wasserkirche setzt, feiert auf seine ganz persönliche Weise – und dennoch in Gemeinschaft. Ob im Raver-Outfit oder in Alltagskleidung, mit religiösem Hintergrund oder einfach mit offenem Herzen: Willkommen sind alle. Gemeinsam wird gefeiert, getanzt, gebetet – mit geistlichen Impulsen, viel Atmosphäre, Sound und Bewegung. Pfarrer Johannes Block bringt es auf den Punkt: «Gott ist nicht lärmempfindlich. Und Spiritualität kennt keinen Dresscode. Was zählt, ist die Offenheit fürs Heilige, mitten im Beat.» Kirche bietet Raum und zieht an «Die erste Auflage war ein Pilotprojekt, die zweite ein Erfolg – und mit der dritten ist der Raver-Gottesdienst endgültig im Olymp der göttlichen Partyzone angekommen», sagt Christoph Schneider, Leiter des Freundeskreises Grossmünster. Der Erfolg dieses Gottesdienstes liegt nicht zuletzt in seiner Ausrichtung, ist Schneider überzeugt: «Die Kirche betreibt damit kein Event-Marketing, sie bietet einfach einen Raum – und die Menschen strömen hinein.» Als Initiant des Formats will er neue Wege gehen: «Eine Million Menschen feiern an der Street Parade die Freiheit und das Leben. Eine Million Gründe, warum die Kirche mittendrin sein muss; mit einem unkonventionellen Gottesdienst, den man keinesfalls verpassen darf!»