Kriminalfälle aus verschiedenen Epochen geben Einblick in das Leben von Straftäterinnen und Straftätern, den Umgang mit ihnen, die Vorstellungen von Schuld, Recht und Gerechtigkeit.
Barfüsserkirche Basel | SCHULDIG – Verbrechen. Strafen. Menschen.
- Publiziert am 17. Oktober 2012
Schuldig
Schuldig oder unschuldig, kriminell oder legal, schwere Straftat oder Kavaliersdelikt. Die Anschauungen über Kriminalität und Kriminelle wandeln sich laufend. Manche Verhaltensweisen, die früher als kriminell eingestuft waren, sind heute entkriminalisiert. Andere Taten, wie Mord, wurden zu jeder Zeit verurteilt. Die Ausstellung spannt den Bogen über mehrere Jahrhunderte Kriminalität, Verbrechen und Strafwesen. Das Publikum begibt sich auf die Spur von Kriminal-, Rechts- und Streitfällen.
Verbrechen
Der Dominikanerpater Heinrich von Rheinfelden belästigt Bäckerjungen und Karrenknechte. Susanna Schaub tötet nacheinander drei Ehemänner mit Gift. Paul Kopp ergattert bei einem Raubmord 15 Franken. Studenten, Schülerinnen und Lehrlinge blockieren aus Protest die Tramschienen. Eine Autofahrerin prallt mit übersetzter Geschwindigkeit in ein Tram. Hooligans verursachen bei einem Fussballmatch hohen Sachschaden. Mit welchen Taten, Handlungen oder Denkweisen machen sich Menschen in unterschiedlichen Epochen schuldig oder kommen mit dem Gesetz in Konflikt?
Strafen
Matthis Pentelin wird wegen eines tätlichen Angriffs aus Basel verwiesen. Ein eierlegender Hahn wird geköpft. Der Selbstmörder Andrea Zamometiç wird zur Strafe in den Rhein geworfen. Hans Lüdin wird wegen falscher religiöser Überzeugung zum Tod verurteilt, Anna Maria Seiler als Kindsmörderin enthauptet, Rosina Baumann wegen ihres zweifelhaften Rufs an den Pranger gestellt und aus der Stadt getrommelt. Hiazinth Bayer wird als letzter Baselbieter hingerichtet. Auf streikende Arbeiterinnen und Arbeiter wird geschossen. Wie bestraft die Gesellschaft zu unterschiedlichen Zeiten? Wie denken Baslerinnen und Basler heute über die Todesstrafe?
Menschen
Die Hexe Margret Graf-Vögtlin, die Aufständischen des Bauernkrieges und des 1691er-Wesens, die Räuberbande um den «Schwarzen Samuel», der letzte Henker Theodor Mengis, zwei «Schellenmätteli-Ausbrecher», die Verbrecher Kurt Sandweg und Waldemar Velte, die Autonomen im AJZ und die «Stadtgärtner». Die Ausstellung zeigt rund 30 Kriminal-, Rechts- und Streitfälle, die sich in der Region Basel zutrugen. Sie erzählt die Geschichten von Täterinnen und Tätern, Opfern, Beschuldigten, Verurteilten, Urteilenden, Bestraften und Strafenden.