Das Aargauer Kuratorium war schweizweit das erste Gremium seiner Art. In der bis auf den letzten Platz besetzten Trafo Halle in Baden feierte es mit 600 Gästen sein wohlverdientes 40. Jubiläum.
40 Jahre | Aargauer Kuratorium
Auf den Tag genau vierzig Jahre nach der ersten, konstituierenden Sitzung am 28. Oktober 1969 ging in der Trafo Halle in Baden vor 600 Gästen mit einem erlesenen Kulturprogramm der Festakt des Aargauer Kuratoriums über die Bühne.
Welche Kultur bringt die Zukunft?
Mit dieser grossen Frage setzte sich der Trendforscher und CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts auseinander. Nicht zufällig fokussierte man mit der Auswahl des Festredners auf die Zukunft, ist das Aargauer Kuratorium doch auch nach vierzig Jahren noch immer fit für die Zukunft. Das Modell des ehrenamtlichen Fachgremiums, das für die Förderung weiter Bereiche des aktuellen Kulturschaffens auf kantonaler Ebene zuständig und in seiner Beitragssprechung autonom ist, ist schweizweit einzigartig. Auch mit dem revidierten Kulturgesetz, das am 1. Januar 2010 in Kraft tritt, behält es Bedeutung und Kompetenzen mit erweitertem Aufgabenbereich bei.
Neben kürzeren Reden der Kuratoriumspräsidentin Irene Näf-Kuhn und des Vorstehers des Departements Bildung, Kultur und Sport, Regierungsrat Alex Hürzeler, hatte die Musik einen wichtigen Platz an der Feier. Das Mondrian Ensemble Basel interpretierte das Trio für Violine, Viola und Violoncello “Gehörte Form Hommages” des international renommierten Aargauer Komponisten Dieter Ammann, einer der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Musik in der Schweiz.
Uraufführung von zwei Wettbewerbsfilmen
Das Aargauer Kuratorium ist in erster Linie ein reaktives Gremium. Es spricht seine Förder- und Unterstützungsbeiträge in den Sparten Bildende Kunst, Jugendkultur, Film, Literatur, Musik, Spartenübergreifendes, Tanz und Theater auf Gesuche hin. Allein in den letzten zehn Jahren ist die Anzahl Gesuche um über fünfzig Prozent auf knapp 900, der Kuratoriumskredit um knapp dreissig Prozent auf 6’140’000 Franken im Jahr 2009 angewachsen.
In einer aktiven Rolle schrieb das Aargauer Kuratorium 2008 einen nationalen Wettbewerb im Audiovisuellen Bereich aus. Anlass und Thema waren “40 Jahre Kulturgesetz 40 Jahre Aargauer Kuratorium”. Gleich zwei Filme, die sich der an der Oberfläche eher trockenen Thematik in völlig unterschiedlicher Weise annähern, wurden von der Jury als Siegerprojekte zur Ausarbeitung empfohlen und am Festakt vom 28. Oktober 2009 uraufgeführt: Monika Rechsteiners Filmessay “wie von selbst” schafft suggestive Bilder, die sich in Verbindung mit Text und Musik zum Kunstschaffen und zur Kunstförderung äussern, während sich Ulrich Schaffners und Peter Volkarts “ja ja, nein nein” mit spielerischer Verquickung von dokumentarischen und fiktiven Elementen der Entstehung und der Geschichte des Aargauer Kuratoriums annähert und augenzwinkernd in die Zukunft blickt.