Nach AMORI. DIE INSELN und WIE DIE MILCH AUS DEM SCHAF KOMMT erscheint mit ZEDERN. UND MEER die dritte Prosaerzählung der in Zürich und Berlin lebenden Schriftstellerin. In ihrem neusten Roman geht es ihr im Wesentlichen darum, eine Sprache – ein poetisches Verfahren? – für Gewalterfahrungen zu finden – sowohl im privat-häuslichen Bereich wie auch auf politischer Ebene.
Zedern. Und Meer - Johanna Liers drittes Buch
- Publiziert am 17. Dezember 2024
Erschienen im Biler Verlag DIE BROTSUPPE bedient sich Johanna Lier in ZEDERN. UND MEER einer «recherche intérieure», während die ersten beiden Romane, auf intensiven Feld-Recherchen basierten. Sie spürt mit einer poetischen Sprache den Linien der patriarchalen Gewalt nach, die sich gegen alles und alle richtet, die Privilegien und Machtansprüche bedrohen. Vielschichtig und kompliziert durchtränkt sie das Handeln und Empfinden der Figuren. Opfer sein, Täter:in sein verschränken sich in ZEDERN. UND MEER zu einem Geflecht aus Begehren, Verlust, Rache und Kontrolle.
ZEDERN. UND MEER | SYNOPSIS
Bell und Audre. Mutter und Tochter. Bell ist aus einem Netz vorsätzlicher und absichtsloser Gewalt geflohen und hat Baby Audre bei der Familie zurückgelassen. Das Mädchen wächst in der ländlichen Kleinstadt in den nördlichen Berggebieten bei ihrem Grossvater, Vater und Onkel auf. Nach 24 Jahren rastlosen Herumstreifens kehrt Bell zurück und nimmt einen Job in der Wäscherei eines Hotels an. In ihrer Freizeit durchstreift sie die Zedernwälder, vertieft sich in ihre Bücher und plant die Eröffnung eines Gästehauses. Im Mountain Plaza hofft sie, ihrer Tochter begegnen zu können. Audre, mittlerweile erwachsen, engagiert sich
in einem Team aus Freiwilligen an den Aussengrenzen der nördlichen Zonen und empfängt die Boote der Transborder-Reisenden aus den südlichen und östlichen Gebieten. Eine Katastrophe und eine Nachricht von ihrem Onkel Leopold zwingen sie, ihre Pläne radikal zu ändern. In Bells Wäldern haften die Bäume nicht mehr im Boden. Auf Audres Insel stehen die Wälder in Flammen. Beide Frauen nehmen Raum in den Gedanken der anderen ein: die Abwesenheit, der Schmerz, das Nichtwissen.
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