Hermann Burger gehört zu den originellsten Schriftstellern der
deutschsprachigen Literatur im ausgehenden 20. Jahrhundert.
Strauhof Zürich | Hermann Burger
HERMANN BURGER – Nachlass zu Todeszeiten
Umso erstaunlicher ist es, dass er und seine Werke seit seinem Tod zunehmend in Vergessenheit geraten sind. Auf diese Entwicklung reagiert nun die Ausstellung, die anlässlich der zwanzigsten Wiederkehr von Burgers Todestag zu sehen ist. Nachlass zu Todeszeiten – das ist der Versuch, sowohl die schillernde Persönlichkeit als auch die hochvirtuosen Texte dieses Sprachkünstlers wieder in Erinnerung
zu rufen.
Was in dieser Absicht gezeigt wird, verrät schon der Ausstellungstitel:
Es handelt sich in erster Linie um Materialien aus Burgers Nachlass, der im Oktober 1989 durch die Eidgenossenschaft von den Erben erworben wurde und seit der Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs, Bern (SLA) im Januar 1991 zu dessen Bestand zählt. Die Nachlass-Materialien bestehen aus Manu- und Typoskripten sowie aus Bild-, Ton- und Videodokumenten, aber auch aus persönlichen Gegenständen des Autors. Dargeboten werden sie anhand thematischer Schwerpunkte, die Burgers Leben und Werk massgeblich bestimmt haben. Dabei wird nicht nur Einblick in seine Dichterwerkstatt gewährt; es wird auch das sinnliche Moment, das seinen Texten eigen ist, erfahrbar gemacht, erfolgt doch die Inszenierung der einzelnen Räume in Atmosphären, die durch Burgers literarische Welten inspiriert sind.