Die Ausschreibung der Zentralschweizer Literaturförderung 2017/2018 stiess auf ein erfreuliches Echo. 64 literarische Arbeiten wurden eingereicht, gut ein Drittel davon waren Debüts. Die fünfköpfige Jury zeichnet vier der anonym eingegangenen Texte aus. Je einen Werkbeitrag in der Höhe von 10 000 Franken erhalten Pino Masullo, Peter Zimmermann und Elisabeth Zurgilgen. Mit einem Beitrag von 20 000 Franken wird der Text von Lisa Elsässer gefördert.
Literaturhaus Zentralschweiz | Literaturförderpreis 2018
Über die Preisträgerin
Lisa Elsässer (geb. 1951 in Bürglen, heute wohnhaft in Walenstadt) hat bereits zahlreiche Lyrik- und Erzählbände sowie einen Roman veröffentlicht. Auch die Textsammlung «vater mein es gibt ein unser. das späte gebet der liebe» spiegelt dieses vielfältige und formenreiche Schreiben über existenzielle Themen wider. In Form von Erzählung, Prosaminiatur, Brief und Gedichtzyklus kartographiert Elsässer die «ungelebten Möglichkeiten mit Vater», beschreibt Begegnungen angesichts seines nahenden Todes und reflektiert, wie Gewohnheiten und Sprache von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dem «Gewicht des Vaters» ist nicht zu entrinnen, auch nicht beim Beobachten des alten Nachbars oder wenn ein enttäuschender Brief eintrifft. Der Blick der Erzählerin ist so wach wie schonungslos – und gleichzeitig zugewandt, trotz der Zerrissenheit ob der emotionalen Distanz zum Vater. Lisa Elsässer gelingt damit ein berührendes Kunststück über Liebe und Vergänglichkeit.