Anlässlich seines 20. Geburtstages wird das Rheinfall Festival wiederbelebt
Dem Rhein entlang nach Schaffhausen, Diessenhofen und Stein am Rhein…
Erstmals 2003 hatte der Kulturschaffende Beat Toniolo sein «Wort-und- Bild-Festival» mit den Literaturbooten ins Leben gerufen. Es folgten vier weitere Auflagen bis 2012. Danach war Pause. Doch jetzt, 20 Jahre nach der ersten Auflage gibt es ein Revival und die Besucher:innen können auf Literatur-Booten zu diversen Veranstaltungen aufbrechen. Mit dabei dieses Jahr auch ein Prinz, Sebastian Krumbiegel, Bandmitglied der legendären deutschen Band «Die Prinzen».
Ein «Prinz», ein Gourmet-Talk und viel Literatur
Die aus Leipzig stammende deutsche Band «Die Prinzen» gehört zum Erfolgreichsten, was die deutsche Musikgeschichte in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Sie sind mit Hits wie «Küssen verboten», «Alles nur geklaut» oder «Du musst ein Schwein sein» bekannt geworden. Die Band selber ist am Festival nicht zu hören. Sebastian Krumbiegel gibt aber am ersten Festivaltag ein Solokonzert mit eigenen Liedern im Pavillon im Park und ist dann Tags darauf, am Sonntag 10. September 2023, Gast bei einem «Spezial-Gourmet-Talk» im Gasthof Schupfen in Diessenhofen. Dort bieten Krumbiegel und die Singer-Songwriterin Irene Mazza eine künstlerische «Beilage» zum gastronomischen Teil. Ein dritte Möglichkeit Krumbiegel zu erleben, ist auf einem der Literaturboote. Diese fahren jeweils ab 10.30 Uhr und bieten die Möglichkeit, diverse Schriftsteller:innen zu erleben. Darunter die jungen, preisgekrönten Autorinnen Meral Kureyshi und Anais Meier aber auch die Leipziger Autorin Diana Feuerbach. Ihr Werk «Tiefgang» handelt von ihrer «DDR-Ost-Vergangenheit. Es gibt weiter ein «Psychiatrie-Boot». Felix Hasler stellt sein Buch «Neue Psychiatrie – Den Biologismus überwinden und tun, was wirklich hiftl» vor. Darin prangert er das Dogma der Biologischen Psychiatrie »Leidet die Psyche, ist das Gehirn erkrankt« an. Trotz Multimilliarden-Investitionen hätte die Biologische Psychiatrie zu keiner Relevanz für die klinische Praxis
beigetragen. Wie weit Haslers Analyse etwas mit der Realität zu tun hat, wie sie – zumindest in Schweizer Institutionen – hinsichtlich der Behandlung der Patienten praktiziert wird, sei dahingestellt. Weniger umstritten dürften die Boote für Kinder sein. Hier liest Esther Gemsch aus «Quamelius». Es geht um das Fabelwesen vom Rheinfall. Dazu gibt es Musik von Bernie Ruch. Eine weitere Option für Kinder und Jugendliche ist das Boot auf dem die Journalistin Anne-Friedrich Gedichte aus ihrem Buch «Ich glaub’, ich spinne, sprach das Schwein» vorliest.