Roman Selim Khereddine beschäftigt sich in der Ausstellung in der *ALTEFABRIK mit zwei Institutionen, die für ihn unweigerlich mit Rapperswil-Jona verbunden sind: Zirkus und Zoo. Waren sie in seiner Kindheit noch Sehnsuchtsorte, so sieht er sie heute in einem kritischeren Licht. In eigens für die Ausstellung geschaffenen Werken nähert sich der Künstler Mensch und Tier in Zoo und Zirkus mittels Videoarbeiten, Zeichnungen und Serigrafien an.
Zwischen Kontrolle und Zuwendung
- Publiziert am 16. August 2024
Der Zürcher Künstler Roman Selim Khereddine untersucht in seinen Arbeiten, welche Machtverhältnisse das Zusammenleben von Mensch und Tier prägen.
Roman Selim Khereddine ist in Zürich geboren, wo er auch heute lebt und arbeitet. Er hat einen Master in Geschichte sowie Bildender Kunst absolviert. Seine Arbeiten wurden unter anderem in der Kunst Halle Sankt Gallen, im Kunstmuseum Appenzell und im Musée des Beaux-Arts Le Locle ausgestellt. Nach der Ausstellung im Helmhaus Zürich ist «PARTNER» in der *ALTEFABRIK bereits die zweite Solo-Show des Künstlers in diesem Jahr. Im Oktober 2024 wird er eine Videoarbeit in der Tate Modern in London präsentieren, bevor er für einen Atelieraufenthalt ans Swiss Institute nach New York reist.
Beiss die Hand
Roman Selim Khereddine beleuchtet die widersprüchlichen Muster, die tief in unseren gesellschaftlichen Strukturen und Denkmustern verankert sind. Seine künstlerischen Recherchen und Arbeiten zeigen, wie Kontrolle und Zuwendung den Umgang mit Tieren bestimmen und wie wir diese komplexen Abhängigkeiten genauso zwischenmenschlich verhandeln. In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung «Beiss die Hand», die im Frühling dieses Jahres im Zürcher Helmhaus zu sehen war, beleuchtete eine raumfüllende Videoinstallation die Beziehung zwischen einem Polizisten und seinem Diensthund. Während die Filmaufnahmen auch Momente von Vertrauen, Verbundenheit und Zuneigung sichtbar machen, sind es doch vor allem Kontrolle, Disziplin und Unterwerfung, die diese Bewegungsstudie von Hund und Herrchen offenbart.
We the Parasites: A Playbook to Complicity
Die vierteilige Ausstellungsreihe «We the Parasites: A Playbook to Complicity» beschäftigt sich mit künstlerischen Strategien des Widerstands und Perspektivenwechsels. Die Einzelausstellung von Roman Selim Khereddine schliesst als letztes Projekt das KURATOR*IN-Stipendium von Marlene
Bürgi ab.